Wetter sorgt für starke Ernteeinbußen. Sorge um Apfelernte im Alten Land. Besonders tief mussten die Verbraucher in der vergangenen Woche bei Nektarinen und Pfirsichen in die Tasche greifen.

Hamburg. Der zu kühle und zu nasse Frühling in Europa hat zu teils drastischen Preiserhöhungen bei Obst und Gemüse in Deutschland und auch in Hamburg geführt. „Viele Arten sind derzeit deutlich teurer als im vergangenen Jahr, weil sich die Ernte verzögert hat oder zum Teil ausgefallen ist“, sagt Michael Koch, Marktexperte der Agrarmarkt-Informationsgesellschaft (AMI) in Bonn.

Besonders tief mussten die Verbraucher in der vergangenen Woche bei Nektarinen und Pfirsichen in die Tasche greifen – die Früchte waren mit durchschnittlich 2,12 Euro und 2,48 Euro pro Kilo rund 36 bzw. 17 Prozent teurer als in der Vorjahreswoche. Ursache des Preisanstiegs, so Koch, sei das zu kühle Wetter in Anbauregionen wie Spanien oder Italien und eine entsprechend später begonnene Ernte.

In Deutschland hatten unter anderem die Salatbauern unter den widrigen Wetterbedingungen zu leiden. „Den Bauern fehlt im Grunde der komplette Erntemonat Mai“, sagt der Präsident des Bauernverbands Hamburg, Heinz Behrmann. Dies habe auch viele Betriebe in der Hansestadt hart getroffen. Entsprechend deutlich sind auch die Preissteigerungen. Laut AMI kostet ein Kopfsalat derzeit mit durchschnittlich 69 Cent rund 25 Prozent mehr als im Vorjahr, Eisbergsalat hat sich um neun Prozent auf 64 Cent pro Stück verteuert. Bereits Ende vergangener Woche hatten die Experten zudem Rekordpreise für Frühkartoffeln von 1,45 Euro pro Kilo vermeldet – 50 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Auch Äpfel sind mit einem Plus von 24 Prozent und einem Durchschnittspreis von 2,27 Euro je Kilo deutlich teurer, wobei dies noch auf die schlechte Ernte des Vorjahres zurückzuführen ist. Eine Entspannung ist hier aber ebenfalls nicht in Sicht, da auch die Ernte in diesem Jahr ausgesprochen mager ausfallen dürfte. Behrmann: „Im Alten Land rechnen wir bei einzelnen Apfelsorten mit Einbußen von etwa 50 Prozent, da die Blüten wegen des Regens von den Bienen nicht bestäubt werden konnten.“