Verband „Die Familienunternehmer“ kritisiert Pläne von SPD und Grünen scharf. Laut Verbandschef Friedrich Görtz würden höhere Steuern in der Hansestadt unter anderem zu weniger Investitionen führen.

Hamburg. Der Verband „Die Familienunternehmer“ wehrt sich vehement gegen die Pläne von SPD und Grünen, nach einem möglichen Sieg bei der Bundestagswahl im September die Vermögenssteuer wieder einzuführen und weitere Abgaben zu erhöhen. „Für die Familienunternehmen in Deutschland wäre eine Vermögensbesteuerung schädlich und hätte gleichzeitig gravierende negative Auswirkungen auf die Stadt Hamburg und die Region“, schreibt der Landesvorsitzende des Verbands, Friedrich Görtz, in einem offenen Brief an die Abgeordneten der Hamburgischen Bürgerschaft.

Laut Görtz würden höhere Steuern in der Hansestadt zu weniger Investitionen, einer Substanzbesteuerung von Betriebsvermögen bei renditeschwachen und Verlusten erzielenden Unternehmen, geringeren Eigenkapitalquoten, einem Verlust an Arbeitsplätzen und in letzter Konsequenz auch zu einem niedrigeren statt einem höheren Steueraufkommen führen. „Die Bemühungen und Erfolge der letzten Jahre zur Erhaltung und Stärkung der Standortqualität würden in kurzer Zeit zunichte gemacht“, heißt es in dem Brief.

Die Darstellung der Oppositionsparteien, es sollten jährlich lediglich ein Prozent (SPD) oder 1,5 Prozent (Grüne) des Vermögens besteuert werden, bezeichnete Görtz als irreführend, da nach dem Bewertungsgesetz der aktuelle Gewinn eines Unternehmens mit dem Faktor 15,3 multipliziert werde und auf diesen Wert dann die Vermögenssteuer- oder -abgabe erhoben werden solle. Die Gewinnbesteuerung steige durch die neuen Pläne nach Berechnungen der Mitgliedsfirmen um rund 20 Prozentpunkte an.

Görtz warnte davor, dass der Standort durch die höheren Belastungen für in- und ausländische Investoren im internationalen Vergleich weniger attraktiv werden könnte, was in der Folge dann zu einem geringeren Steueraufkommen führen könnte. „Die Erfahrungen zeigen, dass die Steuersenkungen der letzten Jahre für mehr Geld in den den öffentlichen Haushalten gesorgt haben“, sagte er. „Steuererhöhungen sorgen dagegen erfahrungsgemäß für weniger Einnahmen.“ Als Familienunternehmer sei es ihm unverständlich, wie man trotz dieser Fakten unbeirrt an den Plänen festhalten könne, so Görtz, der auch Mitinhaber der gleichnamigen Hamburger Schuhkette ist.