Eine Weltreise will Rolf Beck nicht machen – „und auch keine Wohnung auf Mallorca kaufen“, sagt er und lacht. Nach 15 Jahren als Intendant leitet der 68-Jährige in diesem Sommer zum letzten Mal das Schleswig-Holstein Musik Festival (SHMF), und die Planungen für einen aktiven Unruhestand nehmen langsam Gestalt an.

Das von ihm entwickelte Modell der Chorakademie will Beck gern vom Festival exportieren und fortführen. „Das Schlimme ist, dass Hobby und Beruf bei mir dasselbe sind“, sagt der aus dem südhessischen Michelstadt stammende Jurist, Dirigent und langjährige Leiter der NDR-Klangkörper. Auch beim Reisen verwischen sich die Grenzen. Ja, sagt er, im Urlaub fahre er gern nach Sardinien und Südafrika; als Musikmanager und Dirigent aber hat er die ganze Welt bereist – und aus der Begegnung mit den fremden Kulturen Kraft für seine Arbeit geschöpft.

Und was wird jetzt aus dem Machtmenschen Beck, der immer wieder engagiert für die Musik gekämpft hat, gerne auch gegen Politiker, die Subventionen kürzen oder Einfluss auf die Kunst nehmen wollten? Beck will es etwas entspannter angehen lassen, mehr dirigieren, mehr Muße für die Musik haben. Adagio, gemächlich. Das Handy jedenfalls, so hat er es sich vorgenommen, soll öfter ausgeschaltet bleiben.