Die Otto Group plane, die E-Commerce- und Serviceaktivitäten der französischen 3SI Gruppe, die sich an den Endverbraucher richten, vollständig zu übernehmen.

Hamburg. Der Hamburger Handelskonzern Otto unternimmt einen weiteren Schritt, um sein schwaches Versandhandels- und Internetgeschäft in Frankreich in den Griff zu bekommen. Die Otto Group plane, die E-Commerce- und Serviceaktivitäten der französischen 3SI Gruppe, die sich an den Endverbraucher richten, vollständig zu übernehmen, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Ziel sei es, durch eine vereinfachte Eigentümerstruktur die Entwicklung der Distanzhandelsgesellschaften weiter zu unterstützen und sie in eine erfolgreiche Zukunft zu führen, hieß es. Otto ist bereits seit rund 30 Jahren an 3SI beteiligt und hält bislang eine knappe Mehrheit.

Frankreich ist für Otto nach Deutschland zwar der zweitwichtigste Markt, doch der Konzern hat hier seit Jahren mit sinkenden Umsätzen zu kämpfen, was zuletzt auch die Gesamtentwicklung des Konzerns belastete. Insgesamt sind die Aktivitäten zwar profitabel, im Multichannelbereich – also dem kombinierten Versand-, Online- und Einzelhandel – sollen jedoch Verluste anfallen.

Die 3SI Gruppe habe bereits vor vier Jahren einen tiefgreifenden Transformationsprozess gestartet, um sich konsequent auf die Erfordernisse des E-Commerce auszurichten, erklärte Otto-Sprecher Thomas Voigt. Mehr als 100 Millionen Euro seien investiert worden, um die Logistikstrukturen und die IT zu modernisieren. Diese Maßnahmen sollen nun fortgeführt werden, zudem wird einer stärkere Kooperation der französischen Gesellschaften mit anderen Unternehmen von Otto angestrebt. Zu den Firmen, die komplett übernommen werden sollen, zählen Blancheporte, 3Suisses, Becquet, Venca, Unigro und Magnet.