Umbau kostet sieben Millionen Euro. Mehr Platz für Fahrräder und Fußgänger, weniger Parkplätze. Die SPD will sich außerdem für neue Fahrradständer am Fanny-Mendelssohn-Platz einsetzen.

Hamburg. Die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation hat nach Abendblatt-Informationen rund sieben Millionen Euro für den Umbau der Osterstraße bewilligt. Damit wird die Hauptverkehrsstraße zur Flaniermeile umgestaltet. Das bestätigte Eimsbüttels Bezirksamtsleiter Torsten Sevecke (SPD) auf Anfrage: "Das ist eine sehr gute Nachricht. Wir werden uns nun umgehend mit der Umsetzung beschäftigen und die Osterstraße für die Bürger und Geschäftsleute deutlich attraktiver machen."

Die SPD-Vizefraktionschefin Anne Schum sagte: "Das ist das Happy End einer langen Geschichte. Mit dem jetzt zur Verfügung gestellten Geld können wir endlich eine der prominentesten Straßen in Eimsbüttel fit für die Zukunft machen." Die Bezirksabgeordnete kündigte an: "Für uns ist bei der Umgestaltung die Bürgerbeteiligung wichtig. Deshalb werden wir bald zu Informationsveranstaltungen einladen."

Fest steht: Der Radweg soll auf die Straße verlegt und die Fußwege verbreitert werden. Mit dem Radfahrstreifen auf der Straße werden auch einige Parkplätze wegfallen, denn künftig sind nur noch Längsparkplätze möglich. Als Ersatz sind Quartiersgaragen unter dem Henry-Vahl-Park oder der Tornquiststraße im Gespräch.

Die SPD will sich außerdem für neue Fahrradständer am Fanny-Mendelssohn-Platz einsetzen, der an der Kreuzung von Osterstraße und Heußweg liegt. Seit Jahren wird über Konzepte für die Osterstraße mit ihren rund 280 Geschäften diskutiert: Ein Business Improvement District (BID), also ein Programm, bei dem die Grundeigentümer die Umgestaltung öffentlicher Flächen finanzieren, konnte sich nicht durchsetzen. Denn niemand wollte sich an den Umgestaltungskosten beteiligen.

Auch der unter der früheren schwarz-grünen Regierung geplante Umbau zur Gemeinschaftsstraße, auf der sich Fußgänger, Autos und Radfahrer gleichberechtigt begegnen, wurde nicht umgesetzt.

Für den Grünen-Bezirksabgeordneten Roland Seidlitz steht fest: "Seit Jahren haben sich die Grünen für eine Neugestaltung dieser Straße eingesetzt. Mit der Umgestaltung wird die Osterstraße als Einkaufszentrum gestärkt."

Die rund sieben Millionen Euro von der Stadt kommen aus dem Haushaltstitel "Förderung des Radverkehrs". Die Bezirksversammlung hatte im Dezember vergangenen Jahres beantragt, dass der Radverkehr auf der Osterstraße neu geordnet werden soll.

Der CDU-Stadtplanungsexperte Michael Westenberger sagt: "Die bisherigen Planungen sehen vor, dass sich der Autoverkehr dem Radverkehr unterordnet. Der Wegfall von Parkplätzen für Anwohner und Ladezonen für die ansässigen mittelständischen Betriebe ist inakzeptabel."