Besonders gut erinnert sich Frau Brandt an den Besuch von Kaiser Wilhelm II., als er zum Derby nach Hamburg kam. Zum 108. Geburtstag soll der Bürgermeister „ruhig auch mal persönlich vorbeikommen“.

Poppenbüttel. Die 107 Jahre sieht man Erna Ida Brandt bestimmt nicht an. Die alte Dame wirkt in ihrem blauen Kleid und den Perlen immer noch sehr apart. "Ich brauche einen neuen Rollstuhl!", beschwert sie sich zuerst, "der hier fährt zu langsam." Frau Brandt ist zwar keine gebürtige Hamburgerin, lebt aber schon seit über hundert Jahren in der Hansestadt. "Da könnte der Bürgermeister bei meinem nächsten Geburtstag ruhig auch mal persönlich vorbeikommen", hat sie laut den Verwandten an ihrem 107. Geburtstag gesagt.

Frau Brandt, die in der Parkresidenz Alstertal lebt, hatte im Hamburger Abendblatt einen Artikel gelesen, der am 18. April erschienen ist. Darin wurde fälschlicherweise die 105-jährige Frida Ross als älteste Bürgerin Hamburgs beglückwünscht. Ob nun 105 oder 107 Jahre, für Frau Brandt und Frau Ross ist das tatsächlich kaum von Bedeutung. Erlebt haben schließlich beide Frauen die zwei Weltkriege und alle wichtigen Ereignisse, die für den Großteil der Hamburger bloße Geschichte sind.

Besonders gut erinnert sich Frau Brandt an den Besuch von Kaiser Wilhelm II., als er zum Derby nach Hamburg kam, und an die große Flut von 1962. Heute ist die 107-Jährige stolze Urgroßmutter von zwei Urenkeln und wünscht sich für die Zukunft weiterhin gute Gesundheit und viele Besuche von ihrer Familie. Und vielleicht auch noch mal vom Bürgermeister.