Bundespräsident Gauck eröffnet Ausstellung in Wilhelmsburg. Abendblatt testet Preise, Gastronomie, Verkehr

Hamburg. Mit einem offiziellen Festakt ist am Freitagmittag die Internationale Gartenschau (igs) in Wilhelmsburg eröffnet worden. "Es muss etwas dran sein an Hamburg, denn in keiner anderen Stadt war die igs so oft wie hier", sagte Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) vor 1500 Gästen. Er lobte die Gartenschau, die so bunt und vielfältig geworden sei, wie alle sich erhofft hätten. Auch Bundespräsident Joachim Gauck zeigte sich begeistert. "Das ist der Superstar unter den Gartenschauen", sagte der Ehrengast und Schirmherr der Ausstellung. Begleitet von Regen und einem bunten Unterhaltungsprogramm wünschte Gauck dem Park im Süden der Stadt, ein Begegnungsort für Bürger aus Hamburg, Deutschland und für internationale Gäste zu werden.

Doch wird die Gartenschau den großen Erwartungen auch gerecht? Ist auf der Elbinsel ein familienfreundlicher Freizeitpark entstanden? Das Abendblatt hat die igs getestet.

Parkplatzsituation An der Dratelnstraße und am Reiherstieg rund 3000 Parkplätze geschaffen. Autos können dort gegen eine Gebühr von 5 Euro abgestellt werden. Besucher kritisieren, dass der Fußweg zum Haupteingang mit mindestens 15 Minuten viel zu lang ist.

Nahverkehr Die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln wird empfohlen. Von Hauptbahnhof und Harburg aus fahren die Linien S 3 und S 31 in kurzen Abständen zur S-Bahn-Station Wilhelmsburg. Von dort erreicht man den Haupteingang in wenigen Minuten. Die Fahrzeit vom Hauptbahnhof beträgt acht Minuten, von Harburg fünf Minuten. Zusätzlich gibt es eine Schiffsverbindung: Die Barkassen pendeln zwischen den Landungsbrücken und dem igs-Anleger.

Verpflegung Es gibt eine ganze Reihe von Gastronomie-Angeboten auf dem Gelände: Selbstbedienungs- und À-la-carte-Restaurants, ein Café Vino und einen Kiosk. Verkauft werden nur regionale Produkte. Zudem gibt es mehrere Eisstände. Was fehlt, sind Buden, an denen man den kleinen Hunger stillen kann. Getränkestände gibt es an den Haupteingängen. Dort kostet eine Flasche Apfelschorle etwa 3,50 Euro.

Barrierefreiheit Die gesamte igs ist barrierefrei, Rollstühle und Rollatoren können (nach Anmeldung) in der Nähe des Reiherstieg-Parkplatzes sowie bei der Blumenhalle ausgeliehen werden. Der 6,5 Kilometer lange Rundweg ist asphaltiert, mit Rollatoren kommt man aber auch auf den Sandwegen gut voran.

Preise Tageskarten kosten 21 Euro; Kinder zwischen sechs und 17 Jahren zahlen 6 Euro. Eine vierköpfige Familie mit zwei Teenagern zahlt also 54 Euro Eintritt. Inklusive Parkplatzgebühr und einer Fahrt mit der Einschienenbahn steigen die Kosten schnell auf 79 Euro. Positiv: Wer Speisen und Getränke selbst mitbringen will, findet auf dem Gelände mehrere Picknickplätze.

Die igs hat das Motto "In 80 Gärten um die Welt". Die Besucher bewegen sich durch unterschiedliche Vegetationszonen. In zwei Blumenhallen wetteifern Gärtner, Züchter und Produktionsbetriebe: Im wöchentlichen Wechsel präsentieren sie 25 Blumenschauen. Die Ausstellung dauert 171 Tage. Danach wird das Gelände zum öffentlichen Park. Erwartet werden bis zum 13. Oktober etwa 2,5 Millionen Besucher.