Die 20 Kinder vom Bullenhuser Damm mussten sterben, weil der SS-Arzt Dr. Kurt Heißmeyer alle Spuren seiner unmenschlichen Experimente vernichten wollte. Heißmeyer wollte beweisen, dass man mit einem zweiten Tuberkulose-Herd eine ursprüngliche Erkrankung heilen kann. Dies war längst medizinisch widerlegt, was Heißmeyer aber nicht zur Kenntnis genommen hatte. Im KZ Neuengamme infizierte er zunächst rund 100 Erwachsene mit Tuberkelbazillen, die meisten starben. Im November 1944 ließ er sich aus Auschwitz die 20 Kinder schicken. Er verabreichte ihnen Tuberkelerreger über Wunden in der Brust, später über Lungensonden und schnitt ihnen die Axillardrüsen heraus. Die Kinder litten furchtbare Qualen und wurden todkrank. Bei ihrer Ermordung waren sie so abgemagert, dass sich die Schlingen um den Hals nicht durch ihr Gewicht allein zuzogen.