Das Jugendclubhaus des Norddeutschen Regattavereins wird nicht mehr genutzt. Bezirkspolitik skeptisch. Auch die Nutzung für Gastronomie ist möglich.

Blankenese. Das kleine weiße Häuschen direkt am Elbewanderweg in Blankenese dürfte schon die Fantasie manchen Spaziergängers beflügelt habe: Wer dort wohnen könnte, würde direkt am schönsten Strand Hamburgs leben. "Es ist landschaftspassend schlicht und so klein wie großartig", heißt es in einer Infoschrift des Norddeutschen Regattavereins (NRV), zu dessen Jugendabteilung das Haus mit den Sprossenfenstern gehört. Jetzt soll das "NRV-Jugendclubhaus Mühlenberg" verkauft oder vermietet werden. Mit einem Schreiben ist dazu der Verein, der an der Alster gerade ein neues Domizil baut, an die Bezirkspolitik in Altona herangetreten, um eine Genehmigung dafür zu bekommen. Denn noch ist das Areal am Elbstrand als Gemeinbedarfsfläche für einen Sportverein ausgewiesen. Jetzt könnte es doch Wohngebiet werden, damit man das Häuschen anders nutzen könne, bittet der Verein. "Alles hat seine Zeit, und wir haben heute eine andere Situation", sagt dazu NRV-Geschäftsführer Henning Rocholl. Anfang der 1970er-Jahre hatte der Verein das kleine Haus gekauft und dazu eine Hochseeyacht verkauft.

Die Segeljugend startete von dort zu Regatten auf der Elbe und feierte anschließend. Doch mit den Jahren habe sich viel verändert, sagt Rocholl. Das Mühlenberger Loch wurde für Airbus teilweise zugeschüttet, nur drei Stunden könne dort bei Hochwasser gesegelt werden. Die Strömung in der Elbe habe zudem zugenommen. "Da kann man doch keine Kinder mit Optis mehr rausschicken", sagt Rocholl. Die Ausbildung werde daher auf der Alster konzentriert. Nur noch drei Piratenjollen habe der NRV an seinem Mühlenberger Clubhaus stationiert.

Allerdings tut sich die Bezirkspolitik mit dem Ansinnen schwer - zumal der dort gültige Bebauungsplan gerade erst neu aufgestellt wurde. "Wir werden das nicht für eine Wohnnutzung ändern", heißt es bei der Altonaer Mehrheitskoalition von SPD und Grünen schon jetzt ablehnend. "Man kann das jetzt nicht schon wieder ändern, so ein Planverfahren dauert Jahre", sagt Grünen-Politikerin Gesche Boehlich. SPD-Stadtplanungspolitiker Mark Classen signalisiert eine Alternative: "Das Maximale, was man sich vorstellen könnte, ist die Nutzung als Gastronomie." Noch allerdings ist keine Entscheidung getroffen, der Planungsausschuss der Bezirksversammlung hat die Beratung zunächst vertagt.