Die viel befahrene Kreuzung Hallerstraße/Beim Schlump wird bis Oktober zur Großbaustelle für die Busbeschleunigung. Umbau an der Grindelallee kostet vier Millionen Euro. Kritik von den Grünen.

Hamburg. Stau, Stau, Stau. Von Montag an droht Hamburgs Autofahrern eine neue Großbaustelle. Dann wird am Grindel mit den Arbeiten auf einer der meistbefahrenen Kreuzungen der Stadt begonnen. 52.000 Fahrzeuge sind hier täglich unterwegs. Die Verkehrsbehinderungen sind programmiert: Bis voraussichtlich Oktober wird die Kreuzung Grindelallee/Hallerstraße/Beim Schlump für das Busbeschleunigungsprogramm des Senats umgebaut.

"Die Maßnahmen dienen der Optimierung der am stärksten frequentierten Buslinie Hamburgs, der Metrobuslinie 5", sagt Helma Krstanoski, Sprecherin der Verkehrsbehörde.

Das lässt sich die Stadt einiges kosten, allein der Umbau an der Grindelallee kostet vier Millionen Euro und sorgt schon jetzt für Kritik aus der Politik: "Die Kreuzung samt Haltestelle mit so viel Kosten und Aufwand umzubauen ist so überflüssig wie ein Kropf. Da bereits jetzt Busspuren vorhanden sind, würde der Bus schon von einer auf ihn zugeschnittenen Ampelschaltung sehr profitieren", sagte Grünen-Verkehrsexperte Till Steffen.

Die Hamburger Hochbahn verteidigt das Busbeschleunigungsprogramm: "Die Baumaßnahmen sind eine Investition in den leistungsfähigen Busverkehr der Zukunft und in die Mobilität Hamburgs", sagte Sprecher Christoph Kreienbaum.

Der Senat gibt für die Busbeschleunigung bis 2020 etwa 259 Millionen Euro aus. Die Baumaßnahmen sollen dafür sorgen, dass Busse im Stadtverkehr schneller vorankommen. Bis 2016 sollen zunächst neun Buslinien optimiert werden, bis 2020 insgesamt 14 Linien. Zwischen Dammtor und Hoheluftchaussee sollen die neuen Ampeln den Busverkehr noch in diesem Jahr schneller machen.

An der Kreuzung Grindelallee/Hallerstraße/Beim Schlump werden die Haltestellen Grindelallee und am Grindelberg der Linie 5 jeweils hinter die Ampeln verlegt, damit die Busse nach dem Halt an der Haltestelle sofort weiterfahren können und nicht direkt vor der roten Ampel wieder anhalten müssen. Auf der Hallerstraße wird in Fahrtrichtung Westen ein rund 25 Meter langer Bussonderstreifen eingerichtet. Außerdem erhalten die Ampeln die erforderliche technische Ausrüstung, damit Busse künftig bevorzugt Grün erhalten.

Doch bis dahin müssen sich die Autofahrer in Geduld üben. Es kommt zu massiven Verkehrsbehinderungen. So können bis Ende September die Fahrzeuge nicht mehr vom Grindelberg und der Grindelallee in die Hallerstraße einbiegen. Die Durchfahrt vom Schlump aus ist gesperrt, ebenso die Durchfahrt zur Bogenstraße. Bis Ende Juli wird die Bogenstraße dann ganz gesperrt. Die Straße Beim Schlump kann bis Ende September nur noch in Richtung Altona befahren werden.

Unterdessen kritisiert Michael Westenberger, Vizefraktionschef der CDU in der Bezirksversammlung Eimsbüttel, die Informationspolitik der Stadt: "Wir hatten in der Bezirksversammlung mehrfach gefordert, dass es eine Informationsveranstaltung für die Anwohner und Gewerbetreibenden wegen der anstehenden Großbaustelle geben soll, doch das haben Grüne und SPD leider abgelehnt." Stattdessen hat der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LBG) Hamburg auf etwas eigenwillige Art und Weise eine Informationskampagne gestartet: "Vor einigen Wochen wurden in die Hauseingänge weiße DIN-A4-Briefumschläge geworfen, auf denen weder ein Absender noch eine Info über den Inhalt stand. Es war einfach nur ein weißer Umschlag", sagt Westenberger. Wer diesen dann aus Neugier öffnete, erhielt mehrere Seiten mit Grafiken und Informationen über die einzelnen Bauabschnitte.

Aber nicht nur im Kreuzungsbereich Grindelallee wird für die Busbeschleunigung auf der Metrobuslinie 5 gebaut. Die Baustelle auf der Kreuzung Hoheluftchaussee/Gärtnerstraße/Breitenfelder Straße wurde bereits Ende Oktober 2012 eingerichtet. Die gute Nachricht: Ende April sollen die Bauarbeiten beendet sein, derzeit ist noch der Rechtsabbiegerstreifen in die Breitenfelder Straße gesperrt. Die Stadt hat in den Umbau dort etwa 1,1 Millionen Euro investiert. Auch die Baustelle an der Haltestelle Staatsbibliothek soll in wenigen Wochen abgebaut werden.

Dafür wird Ende Mai eine neue Baustelle am Siemersplatz in Lokstedt eingerichtet. Auch hier wird für die Busbeschleunigung gebaut - voraussichtlich bis Ende November.