Waggonvermieter transportiert künftig Kupfer für das Industrieunternehmen. Dividende steigt. Zahl der Mitarbeiter nimmt zu.

Hamburg. Mit den größten Investitionen der Unternehmensgeschichte hat sich der Waggonvermieter VTG für die Zukunft gerüstet. Insgesamt 220 Millionen Euro gab das Schienenlogistikunternehmen 2012 für seine Flotte aus. Das Geld floss in neue Waggons, aber auch in gebrauchte Wagen für die Märkte Europa, Nordamerika und Russland. "Mit dieser Anschaffung war die VTG 2012 der größte Kunde der europäischen Waggonbauindustrie", sagte Vorstandschef Heiko Fischer.

Die VTG sitzt mit ihrer Zentrale und 385 Mitarbeitern in Hamburg und erwartet auch für 2013 eine positive Geschäftsentwicklung, informierte der börsennotierte Konzern gestern auf der Bilanzpressekonferenz. "Wir sind trotz eines schwierigen Marktumfeldes in der Logistik optimistisch", sagte Fischer. Der gebürtige Würzburger schätzt, im laufenden Jahr einen Umsatz von 780 bis 830 Millionen Euro erreichen zu können und beim Ebitda, dem operativen Ergebnis, auf 180 bis 190 Millionen Euro zu kommen. Im abgelaufenen Jahr war der Umsatz um 2,3 Prozent auf 767 Millionen Euro gestiegen. Das Ebitda erhöhte sich gegenüber 2011 um drei Prozent auf 173,8 Millionen Euro. Die VTG mit ihren insgesamt 1188 Beschäftigten verfügt über die größte private Waggonflotte Europas und unterhält weltweit 54.000 Eisenbahngüterwagen. Sie profitiert in diesem Markt unter anderem von der Zurückhaltung der Staatsbahnen bei Investitionen. Zu den Waren, die mit VTG-Wagen unterwegs sind, gehören Mineralölprodukte, Kohle, Erz oder Getreide. Das Unternehmen hat dabei insbesondere einen Schwerpunkt auf komplizierte Transporte gelegt, um dem Preiskampf in der Logistik weniger ausgesetzt zu sein. Für einen herben Rückschlag bei der VTG hatte 2012 denn auch die Insolvenz eines großen Kunden in der Petrochemie gesorgt. Auch die Verlagerung von Transporten von Agrargütern belastete die VTG, nachdem die schlechte Witterung die Ernten in Osteuropa verringert hatte. In Hamburg konnte die VTG indes Aurubis als neuen Kunden gewinnen. Die Logistikfirma transportiert künftig Kupferanoden für den Industriekunden.

Wie kürzlich bei Veröffentlichung der vorläufigen Zahlen angekündigt, soll die Dividende für die Aktionäre steigen. Zahlte VTG 2011 noch 35 Cent, sollen die Anteilseigner für 2012 nun 37 Cent bekommen. Auch für die Mitarbeiter gibt es gute Nachrichten: Die Zahl der Arbeitsplätze solle weiter leicht steigen, sagte Fischer.