Juri Sawitschew und Universum-Chef Waldemar Kluch angeklagt. Sie sollen russische Fußballer nach Deutschland geschleust haben.

Hamburg. Der Chef des angeschlagenen Universum-Boxstalls, Waldemar Kluch, und Ex-St.-Pauli-Profi Juri Sawitschew müssen sich ab Donnerstag vor dem Landgericht wegen Menschenschleusung verantworten. Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, die wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Einschleusens von Ausländern ermittelt, sollen sie zwischen Juli 2006 und März 2009 neun russische Fußballer nach Deutschland geschleust haben.

Da die Fußballspieler allein fürs Kicken kein Visum erteilt bekommen hätten, sollen die beiden Sportmanager - Sawitschew ist aktuell Co-Trainer beim Oberliga-Verein Germania Schnelsen, Kluch war damals Spielervermittler für Fußballer - unwahre Angaben gemacht haben, sagte Oberstaatsanwältin Nana Frombach. Ermittelt werde seit 2008.

"An den Vorwürfen ist überhaupt nichts dran", betonte Kluch. Noch in der vergangenen Woche habe ihm die Staatsanwaltschaft angeboten, das Verfahren gegen die Zahlung einer Geldsumme einzustellen, was er abgelehnt habe. "Das wäre ja ein Schuldeingeständnis gewesen. Wir sind unschuldig und werden das mit Pauken und Trompeten vor Gericht nachweisen." Nicht ausschließen könne er jedoch, dass damals aufseiten der Botschaftsangehörigen Fehler gemacht wurden.

Der ehemalige russische Nationalspieler Sawitschew war 1994 zum FC St. Pauli gewechselt. In seiner ersten Saison stieg er mit dem Verein in die erste Bundesliga auf. Er blieb bis 2000, dann beendete er seine Profikarriere aus Verletzungsgründen.