Partei will spezielles Programm an Schwerpunktschulen - Schulbehörde aufgeschlossen. Zwei bis drei Prozent der Schüler gelten als hochbegabt.

Hamburg. Die FDP-Opposition in der Bürgerschaft fordert ein umfassendes Konzept zur Förderung von Hochbegabten in der Schule. "Die Begabtenförderung muss vom Glücksfall zum Regelfall werden", sagt die FDP-Schulpolitikerin Anna von Treuenfels. Bislang gebe es nur vereinzelte Projekte an den staatlichen Schulen. "Der Senat tut zu wenig für diese Schülergruppe", so die FDP-Politikerin.

Zwei bis drei Prozent der Schüler gelten als hochbegabt; in Hamburg sind das zwischen 4600 und 6900 Jungen und Mädchen. Laut von Treuenfels werden die besonderen Qualifikationen vieler dieser Schüler nicht erkannt. "Sie gelten häufig als Störenfriede und werden von Schule zu Schule geschickt", sagt von Treuenfels. Bisweilen landeten sogenannte "Minderleister" ("Underachiever") auf Privatschulen, die sich aber nicht alle Eltern leisten könnten.

Die FDP-Politikerin fordert ein institutionalisiertes, verbindliches Förderkonzept, das zunächst an einzelnen Schwerpunktschulen umgesetzt werden soll. Außerdem soll das Thema Hochbegabung Bestandteil des Lehramtsstudiums und der Fortbildung werden. Von Treuenfels fordert die Schaffung der Stelle eines Förderkoordinators für Hochbegabte. Schließlich sei es sinnvoll, wenn alle Angebote auf diesem Sektor auf einer Internetseite zusammengefasst würden.

"Wir sind bei diesem Thema offen", sagt Schulbehördensprecher Peter Albrecht. Allerdings gebe es mit der Beratungsstelle Besondere Begabungen bereits einen zentralen Anlaufpunkt, an den sich Schulen wenden können. Bei möglichen Hochbegabungen seien zunächst die Lehrer gefragt, die die ersten Schritte unternehmen müssten. Auch ein Gesamtkonzept existiere bereits. Die in Hamburg abgeschafften Springerklassen wollen weder die FDP noch die Schulbehörde wieder einführen. Der FDP-Antrag wird am Mittwoch in der Bürgerschaft beraten.