Auf diese Weise könne der Abbau der rund 100 Arbeitsplätze in Hamburg verhindert werden. Beschäftigungsgarantie für kommenden drei Jahre.

Hamburg. Der Handelskonzern Otto kürzt die Gehälter von rund 100 Beschäftigten in der Hamburger Buchhaltung und gliedert sie zugleich in eine Tochtergesellschaft mit dem Namen Otto Shared Services aus. Mehr als 90 Prozent der betroffenen Mitarbeiter hätten einer entsprechenden Vereinbarung in den vergangenen Wochen zugestimmt, sagte Konzernsprecher Thomas Voigt am Donnerstag dem Abendblatt. Auf diese Weise könne der Abbau der rund 100 Arbeitsplätze in Hamburg verhindert werden. Es sei eine Beschäftigungsgarantie für die kommenden drei Jahre vereinbart worden.

Konkret sind die Funktionen Debitorenmanagement, Warenbuchhaltung, Kontierung, Lieferantenverkehr und Konzernverrechnung der Einzelgesellschaft Otto von der Maßnahme betroffen. Nach Abendblatt-Informationen sollen die Gehaltseinbußen 200 bis 300 Euro monatlich betragen. Die Mitarbeiter werden nach wie vor nach dem Einzelhandelstarif bezahlt, allerdings in eine niedrigere Gehaltsgruppe eingestuft. Es gilt eine Übergangsfrist von zwei Jahren, bis die Kürzungen in vollem Umfang greifen.

Der Betriebsrat von Otto stimmte dem Kompromiss nach langwierigen Verhandlungen zu. "Wir tragen diese Lösung mit, da die Alternative der Verlust der Arbeitsplätze gewesen wäre", sagte die stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Birgit Rössig.

Die Einschnitte sind Teil des Umstrukturierungsprogramms Fokus, mit dem sich die Otto Group wettbewerbsfähiger aufstellen und die Kosten bei ihren deutschen Versendern Otto, Baur und Schwab senken will. Insgesamt sollen im Rahmen dieses Projekts rund 700 Arbeitsplätze im deutschen Kerngeschäft wegfallen, 450 davon allein bei der Einzelgesellschaft Otto in Hamburg. Der erzielte Kompromiss in der Buchhaltung könnte dazu führen, dass sich die Zahl der bedrohten Jobs reduziert, die Verhandlungen sind aber noch nicht abgeschlossen.