Als Jugendliche war Kristina Rhein eher schüchtern und traute sich wenig. Am Donnerstag aber strahlte die 63-jährige Hamburgerin vor Glück und Selbstbewusstsein: Im Schloss Bellevue erhielt sie von Bundespräsident Joachim Gauck das Bundesverdienstkreuz - eine Anerkennung für ihre ehrenamtliche Arbeit als Krankenhausseelsorgerin und als Helferin im Hospiz.

"Heute genieße ich meine Freiheit", sagt die Mutter einer Tochter. Dass sie so viel mutiger geworden ist, habe sie auch ihrem Mann, einem Rechtsanwalt, zu verdanken. Nach ihrer Hochzeit 1979 wagte sie den Sprung ins Abenteuer. Sie gab ihre sichere Anstellung als verbeamtete Religionslehrerin auf, ging für ein Jahr nach Florida. Mit Gelegenheitsjobs hangelte sie sich durch. "Diese Zeit hat eine unglaubliche Neugier in mir geweckt." Und irgendwann wusste sie: "Ich kleines Mädchen aus Westfalen schaffe es in die große weite Welt!"

Bis heute liebt sie es, neue Erfahrungen zu machen. Sie bereist Afrika, setzt sich als gläubige Christin auch mit anderen Bibelauslegungen auseinander. Und mit fast 60 traute sie sich wieder was - und probierte das Wasserskifahren. "Es war wunderbar!"

(jeb)