Altstadt. Dem Weiterbau der Elbphilharmonie steht nichts mehr im Wege. Am Donnerstagnachmittag trafen sich Hochtief-Vorstandschef Marcelino Fernández Verdes sowie David Koch von den Architekten Herzog & de Meuron im Rathaus mit Bürgermeister Olaf Scholz (SPD), um letzte Details zu besprechen. Offiziell wollte sich keiner der Beteiligten zu den Gesprächen äußern, aber wie zu hören war, geht es jetzt in erster Linie nur noch darum, wie die Einigung kommende Woche präsentiert werden soll.

Scholz hatte Mitte Dezember verkündet, das Konzerthaus mit Hochtief bis 2017 zu Ende bauen zu wollen. Dafür bekommt der Baukonzern nun insgesamt 575 Millionen Euro - 198 Millionen mehr als bisher. Die Verträge sollten bis zum 28. Februar fertig sein, andernfalls hätte die Stadt ein sofortiges Kündigungsrecht. Doch am Dienstag hatte Scholz bereits die Einigung angedeutet: "Wir gehen davon aus, dass es am Ende hinhauen wird." Wichtig sei, dass die Stadt von Hochtief Garantien bekomme, die nicht lauter Ausnahmebestimmungen enthalten.

Eine dieser Ausnahmen war bislang die Haftung für die Akustik - Hochtief wollte sie nicht übernehmen. In den vergangenen Wochen war darüber aber noch verhandelt worden. Möglicherweise übernimmt Hochtief nun doch eine Art Haftung für die Akustik, aber nur, sofern es sich um messbare festzustellende Mängel seitens des Konzerns handelt - wenn er also nicht exakt das gebaut hat, was vorgeschrieben war.

Wie berichtet, hatte der Hamburger Raumakustiker Professor Uwe M. Stephenson der Stadt vorgeworfen, dass sie Toyota weder messbare Kriterien für "gute Akustik" vorgegeben noch seine Berechnungen kontrolliert habe. Angesichts der zentralen Bedeutung der Akustik für das Projekt sei das "unverantwortlich und unprofessionell". Die Stadt hatte betont, dass sie volles Vertrauen in den Japaner habe.

Dem schloss sich der Generalintendant der Elbphilharmonie, Christoph Lieben-Seutter, gestern an: "Ich bin nicht beunruhigt, denn Yasuhisa Toyota ist bei vielen tollen Konzertsälen für die Akustik verantwortlich, und die Elbphilharmonie ist für ihn und seinen Ruf von höchster Bedeutung." Jetzt eine zweite Meinung einzuholen, wie Stephenson es fordert, sei zu spät.

Auch Stardirigent Kent Nagano verteidigte Toyota. Er habe in einigen seiner Hallen gespielt wie in Tokio oder St. Petersburg, und die seien alle sehr erfolgreich.