Eimsbüttel. Ein lautes Warnsignal, dann bebt plötzlich die Erde in Eimsbüttel. Sprengmeister Eduard Reisch, 51, hat die Zündmaschine ausgelöst. Seit Anfang vergangener Woche lockert der Experte zweimal täglich den Stahlbeton des Luftschutzbunkers an der Henriettenstraße. Der Bunker muss bis Mai weichen, denn auf dem Grundstück in dem beliebten Wohngebiet soll ein Neubau errichtet werden - mit mehr als 25 Eigentumswohnungen.

Der je 20 Meter lange, breite und hohe Bunker grenzt direkt an zwei Wohnhäuser. "Deswegen werden wir das Gebäude in Etappen rückbauen und nur an der 1,4 Meter starken Decke und den 1,1 Meter starken Außenwänden Lockerungssprengungen vornehmen", sagt Christian Strauch, Geschäftsführer der zuständigen Abbruchfirma Ehlert & Söhne. Die Anwohner würden durch diese Rückbaumethode so gut es geht vor Lärm geschützt. "Wir machen den Beton mürbe", sagt Christian Strauch. Durch die Lockerungssprengungen werde die Stärke der Wände von außen nach innen auf etwa 70 Zentimeter verringert. Danach werde der Stahlbeton mithilfe einer acht Tonnen schweren Hydraulikschere zerschnitten und abgetragen.

Auch die Bunker am Weidenstieg und am Langenfelder Damm in Eimsbüttel könnten abgerissen werden. "Laut der Potenzialanalyse von 2011 sind auch diese zwei Grundstücke geeignete Neubauflächen", sagt Bezirkssprecher Stephan Glunz.