Poppenbüttel. Sie malen sich die Hände rot an und drücken sie auf Papier - jeder Abdruck ein Zeichen des Protests gegen die Rekrutierung von Kindersoldaten. Beim "Red Hand Day", seit acht Jahren eine zentrale Veranstaltung des Kinderhilfswerks Plan International, sind auch am gestrigen Dienstag wieder Hunderte dieser Symbole zusammengekommen. Seit 2008 hat Plan schon 28.000 Handabdrücke gesammelt und anschließend an Politiker übergeben.

Mehr als 200 "Rothände" gab es allein am Poppenbüttler Heinrich-Heine-Gymnasium. In einer Gemeinschaftsaktion mit Plan führten dort die Schüler der Theater AG das Stück "Lost Boys" auf. Die Jugendlichen zwischen elf und 19 Jahren stellten sich auf der Bühne dem Thema, das für mehr als 250.000 Kinder Realität ist: Sie werden im Krieg missbraucht - an der Waffe, als Bote oder Prostituierte. In dem einstündigen Drama versetzten sich die Hamburger in die Lage einiger Kindersoldaten, die zusammenkommen, um zu "chillen" - und so gerne eine normale Kindheit hätten, statt gleich wieder an die Front zu müssen. "Natürlich stecken wir nicht in der Haut von echten Kindersoldaten und werden nie so fühlen, aber in ihre Rolle zu schlüpfen hat uns ihre Situation wirklich nahegebracht", sagt die Elfklässlerin Charlotte.

Anschließend gab es eine von Schülern moderierte Podiumsdiskussion, an der neben Plan-Geschäftsführerin Maike Röttger auch Bundestagsmitglied Jürgen Klimke (CDU) und Schauspieler Olaf Krätke teilnahmen.