Österreichische InterSky löst Regionalfluggesellschaft OLT ab. Sprecher: “Wir werden auf der Strecke bis zu viermal am Tag hin- und herfliegen.

Hamburg. Für die Karlsruhe-Verbindung der insolventen Regionalfluggesellschaft OLT Express Germany wird es von März an Ersatz geben. Die österreichische InterSky wird die Strecke zwischen Hamburg und Karlsruhe/Baden-Baden übernehmen, wie Sprecher Roger Hohl dem Abendblatt sagte. "Wir werden auf der Strecke bis zu viermal am Tag hin- und herfliegen. Eingesetzt wird eine Turbopropmaschine vom Typ ATR 72 mit 70 Sitzplätzen", sagte Hohl. Der erste Start in Hamburg wird nach 8.30 Uhr am Vormittag, die letzte Ankunft in Hamburg gegen 20 Uhr sein. Den genauen Flugplan will InterSky in der kommenden Woche veröffentlichen.

Die Österreicher, die ihr operatives Geschäft von Friedrichshafen aus steuern, hatten sich schon im Herbst für die ehemalige Strecke von Air Berlin interessiert. Damals war ihnen die OLT jedoch noch zuvorgekommen. Jetzt soll die ATR für die Flüge von und nach Hamburg von der Avanti Air in Nordrhein-Westfalen mit der Besatzung geleast werden. Für einen einfachen Flug, der etwa 90 Minuten dauern wird, beginnen die Preise bei 99 Euro. InterSky hatte 2012 einen Umsatz von 22,6 Millionen Euro erzielt und 160.000 Passagiere an Bord genommen.

Auch für die zweite Strecke, die bisher die OLT von Hamburg aus bedient hatte, rechnet der Hamburger Flughafen mit Interessenten - im Fokus stehen auch hier Regionalfluggesellschaften. "Die Verbindung nach Dresden wird vor allem von Geschäftsleuten genutzt", sagte Flughafensprecherin Stefanie Harder. "Wir suchen mit Hochdruck nach einer Airline, für die die Strecke interessant sein könnte."

Bei der OLT hat jetzt der vorläufiger Insolvenzverwalter Jan Markus Plathner, der für die Hamburger Kanzlei Brinkmann & Partner arbeitet, zunächst die Gehälter der 500 Beschäftigten über das Insolvenzgeld bis Ende Januar gesichert. "Wenn die Arbeitsagentur der Vorfinanzierung des Geldes zustimmt, würde dies auch bis Ende März gelten", sagte Rechtsanwalt Philipp Meyer, der das Verfahren zusammen mit Plathner federführend betreut. Zur Rettung des Betriebs mit Hauptstandorten in Bremen, Stuttgart und Saarbrücken, sehen Plathner und Meyer vor allem zwei Ansatzpunkte.

So gibt es eine Kooperation von OLT mit der Swiss auf der Strecke zwischen Bremen und Zürich, die für Investoren interessant sein könnte. Dazu beschäftigt OLT in Bremen und Saarbrücken zusammen mehr als 100 Mitarbeiter in der Wartung. Sie waren bisher mit Arbeiten an den 14 Flugzeugen von OLT sowie von anderen Gesellschaften befasst. "Wir suchen nach Interessenten für das gesamte Unternehmen sowie für Teile", sagte Meyer.

Die Regionalfluggesellschaft hatte am Montag der vergangenen Woche ihren Flugbetrieb eingestellt und am Dienstag einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Esslingen gestellt. Hintergrund dafür ist, dass der niederländische Anteilseigner Panta Holdings einen Sanierungsplan für das Unternehmen nicht mittragen wollte.