Die Hochbahn bedauert die Zwischenfälle. Die Pünktlichkeitsquote von mehr als 97 Prozent bedeute aber eine europäische Spitzenposition.

Hamburg. Zwei Pannen bei der Hamburger Hochbahn haben für Unmut bei vielen Fahrgästen gesorgt. Betroffen war an zwei aufeinanderfolgenden Tagen die Strecke der Linie U 2, auf der zur Hauptverkehrszeit Züge ausfielen und Bahnen überfüllt waren.

Am Mittwochmorgen musste der Verkehr auf einem Teilstück zeitweise eingestellt werden. Grund war ein Feueralarm an der Haltestelle Osterstraße. Hochbahn-Sprecherin Maja Weihgold: "Bei einem Feueralarm stellen wir den Betrieb ein und warten auf die Freigabe der Feuerwehr." Ein Ersatzverkehr mit Bussen wurde eingerichtet, doch darauf folgende U-Bahnen waren überfüllt.

Bereits am Dienstag war es bei der U 2 zu Behinderungen während der Hauptverkehrszeit gekommen. Laut Hochbahn waren vier Wagen eines Langzugs beschädigt, weshalb er außerplanmäßig als Kurzzug eingesetzt wurde. "Das ist für Fahrgäste, die diese U-Bahn erwischt haben, nicht schön - kann aber leider passieren bei mehr als 1300 Zugfahrten am Tag", sagt Weihgold. Zudem sorge das regnerische Wetter für einen starken Zulauf bei der Hochbahn - und für volle Züge.

Diese Entwicklung kennt Grünen-Verkehrsexperte Till Steffen: "Die Problematik wird der Politik häufig von Bürgern zugetragen." Die Hochbahn müsse auf die steigenden Fahrgastzahlen mit einem größeren Angebot an Fahrzeugen reagieren. Für Steffen steht fest: "Nur durch eine Taktverdichtung kann die Kapazität ausgeweitet werden, aber dazu werden neue Züge benötigt." Nun will Steffen in einer Großen Anfrage an den Senat das Kapazitätsproblem thematisieren. Steffen: "Die Fahrgastzahlen sind erfreulich, aber die Fahrgäste müssen auch adäquate Beförderungsbedingungen vorfinden."

Die Hochbahn bedauert die Zwischenfälle, verweist aber auf ihre Gesamtbilanz. Die Pünktlichkeitsquote von mehr als 97 Prozent bedeute eine europäische Spitzenposition. An Werktagen befördert die Hochbahn etwa 600.000 Fahrgäste.