"An dieser Schule waren Ostern 1934 schätzungsweise 40 bis 50 Schüler jüdisch." Dieser Satz steht in der Festschrift "50 Jahre Jahnschule" von 1984. Heute ist die Schule nach Ida Ehre benannt. Und als die jahrgangsübergreifende Arbeitsgruppe (AG) "Stein des Anstoßes" diesen Satz las, stellte sich schnell die Frage, was mit diesen Kindern passiert war. Die AG, betreut von den Lehrkräften Manfred Kuhn, Inge Mandos und Oliver Thron, beschloss, nach diesen namenlosen Kindern von damals zu suchen.

Eines von ihnen war Renate Eva Freimuth, geboren am 7. August 1925 in Hamburg. 1935 musste sie auf Druck der Nazis die Jahnschule verlassen. Im Oktober 1941 wurde Renate Eva Freimuth mit ihrer Familie deportiert und am 2. September 1942 in Chelmno ermordet. Ein Stolperstein erinnert an die ehemalige Jahn-Schülerin.

Insgesamt recherchierte die Arbeitsgruppe zehn Biografien und nahm mit sieben der Überlebenden direkt Kontakt auf. Über die Ergebnisse dieser Nachforschungen, die aus dieser Arbeit in allen Jahrgängen hervorgegangen sind, gibt eine 60 Seiten starke Dokumentation Auskunft.

Und das Projekt zog Kreise: Am Ende war nicht nur die zehnköpfige AG beteiligt, weite Teile der Schüler- und Lehrerschaft beschäftigten sich mit dem Thema.