Dann müsse man nicht miterleben, wie der Wohnungsbau in der Hansestadt daniederläge, sagte IVD-Nord-Chef Axel Kloth.

Hamburg. Vom Weltuntergang war die Rede, als Axel Kloth bei strahlendem Sonnenschein die rund 400 Mitglieder des Regionalverbandes Nord des Immobilienverbandes Deutschland IVD am Freitag morgen im Hotel Hafen Hamburg zum Neujahrsempfang begrüßte. Schnell redete sich der IVD-Nord-Chef in Rage, hob hervor, dass man den Weltuntergang mit „ein wenig Glück“ ja noch 2013, 2017 oder 2033 erleben könnte. Dann müsste man wenigstens nicht miterleben, wie der Wohnungsbau und die Bauwirtschaft daniederlägen, nachdem die von der SPD und Peer Steinbrück angestrebten Maßnahmen am Wohnungsmarkt gegriffen hätten. Damit bezog er sich vor allem auf die geplante Deckelung der Neuvertragsmieten auf maximal zehn Prozent über der ortsüblichen Miete. "Dies ist nichts anderes als kurzfristiger Populismus“, sagte Kloth. Er könne nur appellieren, „die Finger von einem funktionierenden Markt“ zu lassen. Dass dieser längst nicht so aus dem Ruder laufe, wie behauptet, habe unlängst die vom IVD Nord in Auftrag gegebene Studie zu der Mietpreisentwicklung in Hamburg gezeigt.

Auch Jens-Ulrich Kießling, Präsident des IVD Deutschland, warnte vor den geplanten Eingriffen und verwies darauf, dass gerade Kapitalanleger aus dem Mittelstand, die hofften, mit der vermieteten Immobilie ihre Rente aufbessern zu können, den Schaden davontrügen. Eine frohe Botschaft konnte er zumindest in Bezug auf das Geldwäschegesetz verkünden: „Dieses wird bis auf weiteres zumindest nicht in Deutschland auf dem Mietwohnungsmarkt Anwendung finden.“

Auch Gastredner Pieter Wasmuth, Generalbevollmächtigter der Vattenfall GmbH, ergriff die Chance, um vor tagesaktuellen, politischen Entscheidungen auf dem Strom- bzw. Energiemarkt zu warnen. „Dies ist ein Thema, das auf der europäischen Ebene geregelt werden sollte.“ Gemeinsam gelte es eine „Blaupause“ zu entwickeln, die die geographische Vielfalt berücksichtige. „Und eine Wahrheit lautet nun mal: Norddeutschland verzeichnet nicht mehr Sonnenstunden als Alaska – beide liegen auf demselben Breitengrad.“

Der Wunsch, bis 2020 gut 20 Prozent des Stroms aus regenerativen Energien zu gewinnen, erfordere eine gesellschaftiche Akzeptanz. Die müsse auch für die „Immobilie der Zukunft“ erarbeitet werden, betonte Wasmuth. „Die politische Lösung sieht derzeit den Einsatz von Styropor vor, bis irgendwann der Schimmel durchdringt.“ Dass es bessere Lösungen gebe, zeige die HafenCity, wo eine Verbindung zwischen Solarthermie und Fernwärme praktiziert werde. „Auch damit wird der Ausstoß von CO2 um 40 Prozent reduziert.“