Nicht ignorieren

24. Januar: "Viel Rauch um Schmidt. Bezirksamt verwarnt Handelskammer"

Mitarbeiter des Bezirks Mitte müssen sich nicht dafür rechtfertigen, dass sie ein Gesetz umsetzen. Das Passivraucherschutzgesetz schützt die Menschen vor dem giftigen Laub, das klein gehackt in einer Papierhülle verbrannt wird. Der Raucher spricht hier gerne von Gemütlichkeit und Genuss. Es ist schlicht eine Sucht, die im Gegensatz zu manch anderer auch die Menschen in der Umgebung schädigt.

Auch und gerade einem Politiker stünde es gut an, ein demokratisch entstandenes Gesetz zu akzeptieren, anstatt es in selbstherrlicher Arroganz zu ignorieren.

Hermann Buhr

Behördenposse

Diese und die weiteren im Abendblatt genannten Possen der Behörden lassen doch nur einen Schluss zu: In den Ämtern sitzen viel zu viele Leute, die offensichtlich nichts zu tun haben. Weniger Gesetze und Verordnungen täten ein Übriges, um manchen Unsinn zu verhindern. Wann traut sich endlich jemand ernsthaft, hier aufzuräumen?

Jörg Ökonomou

Eklatante Beschneidung

Auch wenn ihr Artikel mich an etlichen Stellen belustigte, ist der Tenor eher beängstigend. Was allgemein als Schutzmaßnahmen für die Bürger daher kommt, zeigt sich bei näherer Betrachtung als eklatante Beschneidung der Freiheit und Vernichtung der Eigenverantwortung. Und wenn es nicht die Behörden sind, übernehmen sogenannte Gutmenschen die Aufgaben eines Überwachungsstaates. Wenn ich ihren Text lese, kann ich nur zu dem Schluss kommen, dass wir zu viele Beamte ohne sinnvolle Aufgaben beschäftigen. Hier liegt ein erhebliches Einsparungspotenzial für unsere Stadt.

Christiane Mielck-Retzdorff

Mit dem Kopf geschüttelt

Danke, dass diesen Bericht ein wenig mit Ironie gewürzt ist, wir Raucher haben nicht ganz so doll den Kopf geschüttelt. Der sehr agilen Nichtraucherlobby sollte man ein anderes, sehr viel wichtigeres Betätigungsfeld an's Herz legen, dort könnten sie sich wesentlich sinnvoller betätigen. Die Rede ist von falscher Ernährung. Weil dieses den Menschen nachweislich viel mehr schadet, als das Rauchen und sehr viel mehr Kosten bei den Krankenkassen verursacht.

Arno Meyer

Vorbildfunktion

Bei allem Respekt für die Persönlichkeit des Herrn Helmut Schmidt und seinem unbestritten großen Lebenswerk, auch er darf das Hamburger Rauchverbot nicht ignorieren. Alle sind vor dem Gesetz gleich, und als jemand, der in der Öffentlichkeit steht, sollte er als Vorbild auftreten.

Günter Rohr

Ein Zeichen setzen

Helmut Schmidt gilt in Deutschland und darüber hinaus als personifizierte Vernunft. Das Rauchen an sich ist nicht vernünftig und sich über Spielregeln hinwegzusetzen auch nicht. Gerade dieser Widerspruch bewirkt einen Großteil der Sympathie, die Schmidt entgegengebracht wird, er suggeriert, gradlinig zu sein, das zu sagen, was er denkt und auch danach zu handeln. Die Neigung, sich über Spielregeln hinwegzusetzen, ist bei vielen Prominenten vorhanden.

Der Öffentlichkeit, die noch nicht verstanden hat, dass diese Menschen etwas Besonderes sind, muss ein Zeichen gegeben werden. Das Rauchen, auch an Orten, wo es eigentlich nicht gestattet ist, gönne ich Helmut Schmidt in der Hoffnung, dass nicht allzu viele "Vernünftige" dieses Bedürfnis haben werden.

Michael Wolff

Interessant

Es ist ausgesprochen interessant, dass man ob seiner Lebensleistung Bonuspunkte für Gesetzesübertritte erhalten kann. Ich hätte gern gewusst, wo ich meinen Punktestand abfragen kann.

Reinhard Pietsch

Verharmlosung

Die Arroganz, mit der sich Helmut Schmidt permanent über gesetzliche Regelungen hinweg setzt, wird wieder einmal verharmlost. Natürlich erscheint ein solches Behördenschreiben unverhältnismäßig, aber der eigentliche Skandal ist meines Erachtens die Art und Weise, in der Helmut Schmidt sich über das Gesetz stellt und darin auch noch von öffentlichen Einrichtungen bestärkt wird.

Doris Andresen-Zöphel

Regelwut

Über den bürokratischen Unsinn könnte man lachen, wenn es in dieser Welt, auch in der reichen Hansestadt, nicht viel dringlichere Dinge zu regeln und durchzusetzen gäbe! Unsere Gesellschaft wird es doch trotz aller Regelwut aushalten können, dass man einem hochverdienten Menschen wie Helmut Schmidt, der sehr viel für die Bürger Hamburgs und Deutschlands geleistet hat, einige "Gnadenzigaretten" zubilligt, ohne dass jemand daraus eigene Ansprüche ableiten könnte. Diejenigen würden sich ja mehr als lächerlich machen. Wie wärs denn mit der gelassenen Anwendung des Sprichwortes: Nur nicht alles über einen Kamm scheren.

Horst Mahl

Keine Extrawürste

Helmut Schmidt ist absolut kein Vorbild. Ein Vorbild hält sich an bestehende Gesetze und nimmt keinerlei Extrawürste an. Wieso konnte Herr Schmidt für diesen Vortrag kein Nikotinpflaster oder Nikotinkaugummi benutzen? Andere hochbetagte Kettenraucher müssen das doch auch schaffen.

Carola Basche

Mutig

Haben die im Bezirksamt denn nichts anderes zu tun oder haben sie solche Angst vor der Antiraucherlobby? Sanktionen werden angedroht, das darf doch nicht wahr sein. Helmut Schmidt raucht nun mal gerne und viel und das sollte man ihn auch lassen. Auch an Orten, wo es für Otto Normalverbraucher verboten ist, er wird sich sowieso nicht daran halten. Und das finde ich gut. Außerdem sollten die "Herren Korinthenkacker" mal darüber nachdenken, was Hamburg "Uns Helmut" zu verdanken hat. Was ist da schon eine Zigarette durch den Altbundeskanzler.

Klaus-Dieter Billerbeck