Das Jahr 2013 dürfte für viele Anleger in der Schifffahrt wirtschaftlich schmerzhaft werden. Die Zahl insolventer Schiffsfonds wird weiter steigen. Viel Kapital geht verloren, in den kommenden Wochen voraussichtlich bei dem Santa-B-Fonds der Hamburger Reederei Offen. 14 Schiffe müssen zwangsweise verkauft werden, weil sie ihre Betriebskosten sowie das Kapital für Kreditabträge und für Zinsen nicht erwirtschaften.

Der Markt für Charterschiffe erholt sich bei bestimmten Schiffsgrößen nicht annähernd so schnell, wie es die Schiffseigner erhofft hatten. Privatanleger, Banken und die beteiligten Reedereien haben ihre finanziellen Spielräume ausgeschöpft. Weiteres Kapital nachzuschießen, wäre in vielen Fällen reines Glücksspiel.

Der Schiffsmarkt in Deutschland boomte im vergangenen Jahrzehnt. Doch mit der Weltfinanzmarktkrise wurde dem Geschäft der Boden doppelt entzogen: Die noch immer wachsende internationale Handelsflotte ist derzeit zu groß für die Güter, die bewegt werden müssen. Etliche Schiffe verdienen nicht genügend Geld. Und die Banken sind aus vielen Gründen gezwungen, ihr Kredite in der Schifffahrt zu verringern. Das reduziert auch die Chancen, wirtschaftlich angeschlagene Schiffe länger als vielleicht vernünftig mitzutragen.

Es mag manches unseriöse Fondsmodell gegeben haben, in der Breite des Marktes aber lässt sich das nicht sagen. Die beteiligten Anleger haben ihr Mögliches getan. Unter dem Strich bleibt: Wer investiert, riskiert immer auch Verlust. Selbst bei angeblich wasserdichten Anlagen wie Schiffen.