Das planen die Bezirke für 2013.Teil 2: Hamburg-Mitte. Nachhaltige Veränderungen auf der Elbinsel, dynamische Stadtentwicklung im Osten.

Was haben die Bezirke im Jahr 2013 vor? Welche Projekte und Bauvorhaben stehen an? Das Abendblatt stellt in den kommenden Tagen in einer Serie die Pläne der sieben Bezirke vor. Heute: Hamburg-Mitte

1. Bau- und Gartenausstellung

Die Internationale Bauausstellung (IBA) zeigt ab dem 23. März, wie im 21. Jahrhundert der energetische, soziale und städtebauliche Umbau der Stadt gelingen kann. Am 26. April eröffnet unter dem Motto "In 80 Gärten um die Welt" die Internationale Gartenschau (igs). Die Firma Schattenspringer betreibt auf dem Gelände, Teil des künftigen Volksparks, einen Hochseilgarten. Auch wer die igs nicht besucht, hat Zutritt.

2. Energieberg mit Aussicht

Aus der früheren Mülldeponie Georgswerder ist der 40 Meter hohe Energieberg entstanden, der mittlerweile 4000 Haushalte mit umweltfreundlich produzierter Energie beliefert. Im Frühjahr wird ein 900 Meter langer Rundweg eröffnet.

3. Marktplatz des Wissens

An der Krieterstraße bilden eine Sprachheilschule, ein Zentrum für Erwachsenenbildung, ein Zentrum für Berufsorientierung, eine Modellgrundschule und ein Wissenschaftscenter zur Förderung des Umweltbewusstseins von Schülern den "Marktplatz des Wissens". Eröffnung ist im Frühjahr.

4. Spielhaus wird saniert

Das Spielhaus an der Katenweide (Veddel) war 2011 wegen Baufälligkeit und Schimmelsporen geschlossen worden. Es fand vorübergehend Asyl in einer Schule und einem Sporthaus an der Slomannstraße. Nun lässt der Bezirk es für 380.000 Euro sanieren, Ende 2013 soll es wiedereröffnen.

5. Modellregion für Jugendhilfe

Es ist die Konsequenz aus dem wochenlangen Verschwinden des Pflegekindes Jeremie und dem Tod von Chantal, die bei ehemals drogensüchtigen Pflegeeltern untergebracht worden war und durch Methadonvergiftung starb: In der Jugendhilfe will der Bezirk Mitte neue Wege gehen. Dabei soll Wilhelmsburg zu einer Modellregion für ganz Hamburg werden. "Die Mitarbeiter werden durch externe Experten unterstützt und qualifiziert", sagt Bezirksamtsleiter Andy Grote. "So sollen sie motiviert und entscheidungssicherer werden." Das Konzept kostet den Bezirk einen sechsstelligen Betrag.

6. Entscheidung über Bezirksamt

Im April soll die endgültig Entscheidung über den neuen Standort des Bezirksamts Hamburg-Mitte fallen. Infrage kommen die HafenCity und ein Alternativstandort am Hühnerposten.

7./8. Soziales stärken

Zwei wichtige Grundsteinlegungen stehen im Hamburger Osten bevor: für das Stadtteilzentrum Horner Freiheit und für den Erweiterungsbau des Kulturpalastes Billstedt. Um die soziale Infrastruktur in den Quartieren weiter zu stärken, stellt der Bezirk 240.000 Euro bereit - für Einrichtungen oder Projekte. Zudem sind ein Integrationsbeirat und eine Vollzeitstelle für eine Seniorenbeauftragte geplant.

9. Fachamt zieht um

Das Fachamt Grundsicherung und Soziales schließt die Standorte Wilhelmsburg (Anlaufstelle ab 21. Januar: Kurt-Schumacher-Allee 4) und Mümmelmannsberg (ab 17. Januar: Billstedt). Die Wohngeldstellen werden zentralisiert und an der Kurt-Schumacher-Allee angesiedelt.

10. Wohnen am Kanal

In Hammerbrook fällt der Startschuss für den Bau von 1800 neuen Wohnungen, citynah und direkt an den Kanälen gelegen. Darüber hinaus werden an Hochwasserbassin und Mittelkanal etwa 20 Liegeplätze für Hausboote eingerichtet.

11. Wiederbesiedelung der Altstadt

In der Altstadt wird mit der Fertigstellung des Katharinenquartiers und dem Baubeginn auf der Cremon-Insel der Wandel von Gewerbe- in Wohngebiet vollzogen. "Eine bedeutsame Entwicklung", sagt Grote, "mit der die Weichen für eine lebendige Wiederbesiedelung der Altstadt gestellt werden."

12. Stadtvilla

In Billstedt werden am Schleemer Park drei Stadtvillen mit 60 Wohneinheiten errichtet. Auch die Bebauung des ehemaligen Schulstandorts Oststeinbeker Weg mit Reihen-, Doppel- und Einfamilienhäusern wird vorbereitet. "An beiden Standorten erreichen wir eine Wohnqualität, die wir im zentralen Billstedt bislang noch nicht kennen", sagt Grote.

13. Mahnmal wird saniert

Die Sanierung von St. Nikolai soll im Sommer beginnen. Sie kostet voraussichtlich mehr als 14 Millionen Euro - die Hälfte übernimmt der Bund, der Rest muss noch eingetrieben werden. Der Bezirk hatte die Kosten für Gerüst und Begutachtung (700.000 Euro) übernommen.