Eine Betrachtung von Fabian Nitschmann

Die Sehnsucht nach einer Partnerschaft, die ein Leben lang hält und tiefe Liebe verspricht, ist ein Wunsch, den wohl jeder einmal hat. Aber wer suchet, findet noch lange nicht. Gut dass es das Geld gibt und Geld alles möglich macht. Eine Partnerbörse findet für gutes Honorar schließlich zu jedem Pott einen Deckel. Hoffentlich.

Wenn dem Suchenden aber eine Frau auf einem Werbeplakat sagt "Ich bin gern beim Testsieger", sollte ihn das dank des etwas ungestümen Gebrauchs der deutschen Sprache stutzig machen. Denn eigentlich ist doch niemand gern länger als nötig bei einer Partnerbörse, ganz sicher auch nicht beim Testsieger. Wer noch da ist, hat seine große Liebe anscheinend noch nicht gefunden. Daher vielleicht lieber dieser Slogan: "Ich war gern beim Testsieger". Das Problem wäre damit zwar nicht aus der Welt, aber zumindest nicht mehr beim Werbetexter. Eher beim Fotografen. Wenn die schöne Brünette, die derzeit auf Plakatwänden in Hamburg für parship.de wirbt, nämlich mit diesem Spruch untertitelt wird, dürfte sie bei dem Portal nicht mehr zu finden sein.

Also wieder kein Grund, auf das Werbeangebot anzuspringen. Nur: Wer will auf all die männlichen und weiblichen Models auf seinen Plakaten verzichten, um zu suggerieren, dass die Schönheiten noch im Portal warten? Die Geschichte dreht sich im Kreis. Und die Werbebranche ist mit ihrem Drang zu schönen Sprüchen und noch schöneren Models nicht zu beneiden.