Wilhelmsburg. Es ist ein bislang verworren wirkender Fall, der die Polizei in Wilhelmsburg beschäftigt. Dort hatte ein Auto während der Fahrt im Innenraum Feuer gefangen. Der Fahrer konnte sich noch selbst aus dem Wagen befreien, lief dann brennend durch die Mengestraße. Er erlitt schwere Verletzungen.
Kurz vor 20 Uhr hatte Lucian V. die Aral-Tankstelle in der Mengestraße betreten. Er kaufte Zigaretten und ein Feuerzeug. Getankt haben soll er nicht.
Zeugen, die sich ebenfalls in dem Verkaufsraum aufgehalten hatten, erinnern sich aber, dass der Mann nach Benzin roch. Als der 31-Jährige kurz danach mit seinem VW Passat vom Tankstellengelände fuhr, waren in dem Wagen bereits Flammen zu sehen.
Das Fahrzeug geriet außer Kontrolle, raste über den Fußweg und prallte frontal gegen einen Mast der Tankstelle, an dem die Benzinpreistafel befestigt ist. Lucian V., dessen Kleidung Feuer gefangen hatte, konnte sich noch selbst aus dem Wagen befreien.
Brennend, so Zeugen, rannte der Mann die Mengestraße in Richtung Wilhelmsburger Reichsstraße hinunter. Im Laufen riss er sich die in Flammen stehende Jacke vom Körper. Wenige Meter weiter brach er schreiend zusammen. Eintreffende Polizisten versorgten den Schwerverletzten als Erste. Ein wenig später eintreffender Notarzt behandelte den Mann, der im Gesicht und Oberkörper Verbrennungen zweiten und dritten Grades erlitt, noch auf der Straße. Mit dem Rettungswagen kam der 31-Jährige ins Unfallkrankenhaus Boberg, das auf die Versorgung Brandverletzter spezialisiert ist. Die Haut des Mannes ist zu 30 Prozent verbrannt. Er schwebt in Lebensgefahr.
Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei ist es im Fahrzeug zu einer Verpuffung gekommen.
"Was die Ursache war, ist bislang nicht geklärt", sagt Hauptkommissar Holger Vehren. Die Spurensicherung gestaltet sich schwierig. Der Innenraum des Passat ist fast vollständig ausgebrannt. Lucian V. ist nicht vernehmungsfähig. Ermittlungen in seinem Umfeld gestalten sich schwierig. Der Mann stammt aus Rumänien und ist in Deutschland nicht gemeldet.
(zv)