Eine Glosse von Alexander Josefowicz

Wie gemein: In der Jahres-Talkshow-Auswertung taucht Markus Lanz nicht einmal auf. Seine lustige Quasselrunde gehört für den Branchendienst "Meedia" nicht zu den sechs wichtigsten Talkshows des deutschen Fernsehens. Warum nur?

Immerhin ist der Fleisch gewordene Schwiegermuttertraum zweimal wöchentlich auf Sendung, auch seine Gästeliste kann sich sehen lassen. Die Top-Platzierten des Jahres, Ursula von der Leyen, Wolfgang Kubicki und Sahra Wagenknecht waren alle nicht nur bei "Günther Jauch", "Hart aber fair", "Menschen bei Maischberger", "Anne Will", "Beckmann" und "Maybrit Illner". Sondern auch bei Lanz. Und trotzdem hat er ein Relevanzproblem.

Vielleicht liegt es daran, dass man den Unterschied zwischen "Lanz kocht" und "Markus Lanz" in erster Linie daran bemerkt, dass es in der Talkshow nichts zu essen gibt. Und zu "Wetten, dass ..?" grenzt sich der gemütlich vor sich hin menschelnde Kaffeeklatsch eigentlich nur dadurch ab, dass am Ende kein Wettkönig gekürt wird.

Trösten wird sich Lanz vermutlich mit der Aussicht, dass bis 2014 die einzige Sendung des ZDF, die nicht von ihm moderiert wird, "Willkommen bei Carmen Nebel" sein dürfte.