Ein Kommentar von Björn Jensen

Stillstand ist Rückschritt. Deshalb ist es nicht nur legitim, sondern schlicht professionell, wenn sich der Deutsche Tennis-Bund (DTB) als Lizenzinhaber und Michael Stich mit seiner Agentur HSE als Ausrichter darum bemühen, das Turnier am Rothenbaum stetig weiterzuentwickeln. Schließlich ist die Hamburger Traditionsveranstaltung noch immer das wichtigste deutsche Herrentennisturnier.

Die ständige Krittelei an der angeblich fehlenden Attraktivität des Turniers jedoch nutzt dem Rothenbaum indes ebenso wenig wie die ständigen Diskussionen über einen Wechsel des Belags von Sand zu Rasen. Das Zeichen, das die DTB-Spitze damit aussendet, kann Stich, der das Turnier mit seinem Engagement vor dem Aus bewahrt hat, nicht gefallen. Wie soll man potenzielle Sponsoren von einem Produkt überzeugen, von dem nicht einmal der Lizenzinhaber überzeugt ist?

Stattdessen sollte man endlich die Chancen erkennen, die das Hamburger Turnier bietet. Es ist nicht sinnvoll, dem etablierten Rasenturnier im westfälischen Halle Konkurrenz zu machen, zumal schon Stuttgart aus der Sandplatzsaison im Juli auf Rasen ausweichen will. Besser wäre es, konsequent auf die deutsche Karte zu setzen, ein Damenturnier zu integrieren und so überregional ein interessantes Produkt anzubieten, bei dem der Termin keine Rolle mehr spielt.

Insofern sollten sich endlich alle Beteiligten - DTB, Stich und seine Agentur, Club an der Alster und die Stadt - an einen Tisch setzen und eine gemeinsame Lösung finden, damit langfristig nur noch darüber geredet wird, wie das Turnier noch besser werden kann. Dann stellt sich die Frage nach der Zukunft nicht mehr.