Schüler jobben als Trainer, Zeitungsausträger, im Supermarkt. Sie müssen lange arbeiten, um sich Extras leisten zu können

Mein Taschengeld reicht einfach nicht mehr aus. Ich bekomme 30 Euro im Monat, und da ich davon keine Kleidung kaufen muss und abends noch nicht so oft weggehe, könnte das ausreichen. Aber weil ich schon für meinen Führerschein spare, brauche ich mehr Geld. Seit dem Sommer arbeite ich als Handballtrainer.

Wer noch keine 15 Jahre alt ist, darf laut Kinderschutzverordnung grundsätzlich nicht arbeiten. Ausnahmen gibt es nur für Zeitungsausträger, Jobs bei öffentlichen Konzerten, beim Theater und bei ähnlichen Veranstaltungen.

Anders ist die Situation für alle, die schon 15 sind. Das Jugendarbeitsschutzgesetz besagt, dass Jugendliche, die schon 15, aber noch nicht 18 Jahre alt sind, arbeiten dürfen. Sie dürfen aber nicht an Sonn- und Feiertagen arbeiten und auch in der Nacht nur sehr eingeschränkt. Außerdem schreibt das Jugendarbeitsschutzgesetz vor, dass Jugendliche eine tägliche Freizeit von mindestens zwölf Stunden brauchen, einschließlich der Schlafzeiten. Dann sagt § 2 Absatz 3 noch: "Auf Jugendliche, die der Vollzeitschulpflicht unterliegen, finden die für Kinder geltenden Vorschriften Anwendung." Im Klartext heißt das für mich: Ich darf nur sehr eingeschränkt arbeiten.

Viele meiner Freunde arbeiten, um ihr Taschengeld aufzubessern. Manche arbeiten im Sportverein als Trainer, ein paar räumen im Supermarkt Regale ein, die meisten helfen ihren Eltern im Büro, arbeiten als Babysitter oder in Nachbars Garten. Ich verdiene fünf Euro pro Stunde als Handballtrainer. Mein Freund Adrian verdient acht Euro als Babysitter, Tristan räumt dreimal in der Woche abends in einem Blumenladen auf. Dafür bekommt er zehn Euro.

Es gibt also deutliche Unterschiede zwischen den Verdienstmöglichkeiten.

Ich möchte gerne mehr arbeiten, um mehr Geld zu verdienen. Für Jüngere ist die Arbeit als Trainer toll: Wer gerne mit kleineren Kindern zusammen ist, kann viel Spaß haben. Und wer sowieso gerne Sport macht, verdient Geld mit seinem Hobby. Aber bei fünf Euro Stundenlohn dauert es etwa 300 Stunden, bis genug Geld für den Führerschein da ist.