Ein Kommentar von Alexander Laux

Es gibt ja diese Fußball-Weisheit, dass mit den Blättern auch die Trainer in der Bundesliga fallen. Zwar gab es gestern mit Markus Babbel (nach Wolfsburgs Felix Magath) erst die zweite Entlassung zu vermelden, aber für den 40-Jährigen wird es tatsächlich regelmäßig eng mit fallenden Temperaturen. In Stuttgart war am 6. Dezember 2009 Schluss, bei Hertha BSC am 22. Dezember 2011.

Dass Babbel, der von U23-Trainer Frank Kramer zunächst bis zur Winterpause vertreten wird, gehen musste, war keine Überraschung - nach der vierten Niederlage in Serie und nur einem Sieg in zehn Partien. Im DFB-Pokal blamierten sich Babbel & Co. beim 0:4 gegen den Regionalligaklub Berliner AK 07. Seine Defizite in der Mannschaftsführung offenbarten sich bei seiner ungeschickten und völlig unnötigen Demontage von Tim Wiese.

Als gescheitert muss aber nicht nur Babbel, sondern auch Mäzen Dietmar Hopp gelten. Im fünften Bundesliga-Jahr ist Kramer bereits der fünfte Trainer beim einstigen Kraichgauer Dorfverein, eine Quote, die sonst eigentlich nur in speziellen Hamburger Vereinen erreicht wird. Seit sich Ralf Rangnick mit Hopp zerstritt und im Januar 2011 das Weite suchte, zeigt die Entwicklung steil nach unten. Weder Marco Pezzaiuoli, Holger Stanislawski noch Babbel konnten ein Konzept erstellen und ausführen.

Wer 2008, als Hoffenheim sensationell die Herbstmeisterschaft feierte, befürchtete, ein neuer Liga-Riese wachse heran, der sieht heute, dass ein geschenktes Stadion und viel Investoren-Geld noch lange keine Garantie für die Spitze sind - wenn das Wichtigste fehlt: Fachwissen.