Endlich. Die Europäische Union wacht auf und widmet sich einem wichtigen Problem auf dem alten Kontinent. EU-Sozialkommissar László Andor will der hohen Arbeitslosigkeit der Jugendlichen auf dem Kontinent den Kampf ansagen. Andor schlägt vor, allen Erwachsenen unter 25 Jahren innerhalb von vier Monaten eine Beschäftigung anzubieten. Der Schritt kommt zwar spät, ist aber längst überfällig und sinnvoll.

Insbesondere in den Krisenstaaten ist die Lage katastrophal: In Griechenland und Spanien sind mehr als 55 Prozent der jungen Leute arbeitslos. In Italien, Portugal oder Irland sind rund ein Drittel ohne Job. Ihr Schicksal ist in der Regel nicht selbst verschuldet, sondern sie sind alle indirekte Opfer der Wirtschaftskrise. Durch das Platzen von Immobilienblasen und rigides Sparen ist die Arbeitslosenquote in diesen Ländern drastisch nach oben geschnellt - und viele der Jugendlichen bekamen erst gar keine Jobchance mehr.

Während kriselnde Banken mit Milliardenhilfen aus den Staatshaushalten vor dem Zusammenbruch gerettet wurden, ließen die Europäer die jungen Menschen mit ihrem Schicksal bisher alleine. Dies muss sich schnell ändern. Der Einstieg ins Berufsleben sollte großzügig mit EU-Mitteln unterstützt werden.

Arbeitslosigkeit ist für junge Leute nicht nur ein persönliches Desaster, da sie kein finanziell eigenständiges Leben aufbauen oder Familien gründen können. Auch den Ländern geht ein wirtschaftliches Potenzial verloren. Schließlich sind gut ausgebildete Jugendliche die wichtigsten Bausteine für den ökonomischen Erfolg eines Landes in der Zukunft.