Es ist Sonntag, 12 Uhr. Essensduft zieht durch die Räume des Hauses. Im Wohnzimmer läuft ein Märchenfilm im Fernsehen. Durch die geöffneten Fenster dringen die Geräusche von Gartenarbeit ins Haus. Müde steht Joshua auf und öffnet eines der beiden Fenster seines Zimmers. Joshua ist 15 Jahre alt, hat gerade Herbstferien.

Mit schweren Schritten tappt Joshua ins Badezimmer, um sich die Zähne zu putzen. Nun ein bisschen wacher geht er nach unten zu seinen Eltern. "Morgen, Mama, ich hole mir nur kurz was zu essen." Der Kühlschrank wird inspiziert. Joshua entscheidet sich für Toast und Frischkäse. Mit seinem Frühstück geht er wieder nach oben und verschwindet in seinem Zimmer. Sein Zimmer ist schön eingerichtet, ohne viel schmückenden Beirat. Es sind wenige Poster an den Wänden. "Ich finde, weniger ist mehr. Früher war mein Zimmer voll gestopft mit allen möglichen Sachen, aber irgendwann mochte ich das nicht mehr", sagt Joshua. "So ist es für mich einfacher, Ordnung zu halten."

Joshua setzt sich auf den Drehstuhl, der vor seinem Schreibtisch steht und schaltet den PC an. Nichts passiert. Ohne sein Frühstück anzurühren, zieht er den Computer nach vorne. "Ach, Sch..., das Kabel ist kaputt." Was soll ich denn jetzt machen?", fragt sich Joshua. Das kommunizieren mit Freunden über den Computer ist ein fester Bestandteil in seinem Leben. Das war nicht immer so. "Früher hat er viel draußen gespielt", sagt seine Mutter. "Es kam öfter vor, dass wir ihn suchen mussten, weil er sich alleine auf den Weg zu einem Spielplatz gemacht hatte." Mürrisch geht Joshua zu den Eltern. Die Mutter steht in der Küche. Der Duft des Essens macht Appetit. "Ich esse für mein Leben gern", sagt Joshua und lässt sich von der Mutter zum Salatschneiden überreden.

"Auch kochen macht mir Spaß", sagt er und verdreht die Augen, "nur leider räumt sich die Küche nicht von alleine auf. Meine Mutter wird immer ganz unruhig, wenn ich in der Küche hantiere." Sein Vater ist da viel geduldiger. "Ich war früher als Kind auch nicht sehr ordentlich", sagt sein Vater, während er mit dem Besen gegen das Herbstlaub ankämpft "Aber ich habe gelernt, jeder Sache seinen Platz zu geben, und das wird Joshua auch lernen". Für seine eigene Wohnung hat Joshua schon viele Pläne. "Da kann ich meine Kreativität ausleben, ohne dass mir jemand reinredet." Joshua wirkt auf einmal ganz erwachsen. Joshua hat ehrgeizige Pläne. Er möchte studieren und mal ordentlich viel Geld verdienen. Plötzlich wirkt Joshua sehr entschlossen. Er weiß: "Ich kann alles schaffen, wenn ich es will." Davon sind auch die Eltern überzeugt. Aber bis dahin ist ja noch Zeit. Erst mal noch ein bisschen chillen. Sich reckend, verschwindet Joshua wieder in seinem Zimmer.