Folge 1197

Sack kriegen (seem.) Wenn einem Seemann gekündigt wird, sagt man an Bord: Er hat einen Sack gekriegt. Früher wurden bei der Seefahrt schnell Säcke verteilt. Durch das enge Zusammenleben an Bord eckte man leicht an und bekam einen Sack. Eine ordentliche Kündigung (Sack) wurde jedoch nur zum nächsten deutschen Hafen wirksam. Bei sehr groben Verstößen bekam man allerdings einen fristlosen Sack. Dann fuhr der Betreffende den Rest der Reise als Passagier mit oder flog vom nächsten Hafen aus nach Hause. Der Begriff stammt aus der Segelschiffszeit, als die Matrosen noch mit einem Seesack anheuerten. Um ein heimliches Verschwinden von Bord zu erschweren, nahm der Kapitän den leeren Seesack an sich und gab ihn erst wieder heraus, wenn der Seemann abmusterte oder entfernt werden musste.

Kurt Flechsenhar, Ottensen

Der 1. Band des Begleitbuchs zur Serie ist vergriffen. Der 2. Band der Bestseller "Sprechen Sie Hamburgisch?" von Peter Schmachthagen (432 S., rd. 1200 Stichwörter A-Z, reich illustr.) kann weiter zum Preis von 6,95 Euro unter www.abendblatt.de/shop bzw. unter der Tel.-Nr. 040/347-26566 bezogen werden. Vorschläge und Anregungen zur Serie senden Sie bitte an die E-Mail-Adresse briefe@abendblatt.de (Betreff: Hamburgisch).