Lurup. "Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin, und niemand ginge, um einmal zu schauen, wohin man käme, wenn man ginge." Übereinstimmend mit diesem Ausspruch des Schweizer Pädagogen Johann Heinrich Pestalozzi haben die Grundschule Langbargheide und die Kindertagesstätte Moorwisch 2007 einen mutigen Schritt gewagt und das Bildungshaus Lurup gegründet. Es ist kein Gebäude im herkömmlichen Sinn, sondern ein Dach, unter dem sich all das vereint, was für frühkindliche Bildung und damit für den individuellen Bildungserfolg maßgeblich ist.

Ziel dieser Kooperation ist es, die Kinder in Lurup, die häufig aus bildungsfernen, sozial schwachen Familien kommen, so früh wie möglich aufzufangen, zu fördern und zu fordern. "Wir möchten Kindern eine kontinuierliche Bildungsbiografie von der Kita in den Grundschulbereich ermöglichen", sagt Schulleiterin Annette Berg. "Es geht dabei vor allem um die Vernetzung der Bildungsangebote von Elementar- und Primarbereich, also um die enge Kooperation der unterschiedlichen Einrichtungen, sowohl personell und organisatorisch." Jedes Kind im Bildungshaus bekommt von Anfang an einen Entwicklungsplan. Der Unterricht erfolgt in allen Bildungshausklassen in jahrgangsgemischten Gruppen. Einmal in der Woche treffen sich Teams aus Schule und Kita, um ihre pädagogische Arbeit zu reflektieren und an der Weiterentwicklung des individualisierten Unterrichts zu arbeiten. Zudem organisiert die Kita die Hortbetreuung der Kinder in den Schulräumen. Gemeinsam gestalten die Einrichtungen den Übergang aus der Kita in die Grundschule und entwickeln ein Bild vom Kind, das Eingang in die pädagogische Konzeption findet. Die Sprachstandsfeststellung der Viereinhalbjährigen wird von den Grundschulkolleginnen in der Kita durchgeführt. Und auch die Eltern sind an der Arbeit im Bildungshaus Lurup beteiligt. Sie veranstalten gemeinsame Feste und beteiligen sich sogar am Unterricht.