Allein auf dem Fußboden wurden etwa 30 000 handgestrichene Ziegel neu verlegt

Fünf Jahre hat es insgesamt gedauert und etwa 22 Millionen Euro gekostet, eines der bedeutendsten historischen Bauwerke Hamburgs für die Zukunft zu erhalten. Ein großer Teil der Baukosten ist durch Stiftungen und Spenden aufgebracht worden. Auch künftig werden Spenden benötigt: Noch fehlen nämlich 3,5 Millionen Euro, zurzeit wird diese Summe durch Zwischenfinanzierungen gesichert.

Dass sich bei St. Katharinen etwas tut, wurde 2007 sichtbar, als Bauleute den Turm und die Südwestecke einzurüsten begannen. Der Turmschaft musste saniert, Sandsteingesimse erneuert, die Eisenanker entrostet und entfernt werden. Schließlich ging es um die Sanierung der barocken Westfassade. 2008 begannen auch die Kupfer-arbeiten am Turm, der ein Jahr später einen nach barocken Vorbildern gefertigten neuen Abschluss mit Kugel, Windfahne und Kreuz erhielt. Die Außenmauern mussten innen und außen saniert und die Verglasung der Fenster überarbeitet und teilweise erneuert werden.

Während die Arbeiten am Chor liefen und die Gewölbe, Obergaden und Wände ausgemalt wurden, waren Experten mit bauhistorischen Untersuchungen beschäftigt. 16 Farbschichten mussten im Kirchenschiff entfernt werden, bevor die Wände einen neuen Anstrich mit Sumpfkalk erhielten. Insgesamt wurden mehr als 10 000 Steine im Außenmauerwerk neu eingesetzt und mehrere Tonnen Mörtelmasse verbraucht.

Nachdem die Sanierung der Gebäudesubstanz abgeschlossen war, begann die Neugestaltung des Innenraums. Die bisherigen Einbauten wurden abgerissen und an ihrer Stelle eine neue Chor-empore errichtet, die frei im Raum steht. Wer nach oben blickt, entdeckt die insgesamt 205 Sterne im Gewölbe, deren Vergoldung erneuert und deren kreisförmige Umrandung frische Farbe bekam.

Völlig neu ist der Fußboden, bei dem die liturgischen Bereiche (Altar-insel, Lander-Altar und der künftige Taufbereich) durch die Verwendung von Gotland-Naturstein besonders hervorgehoben sind. Etwa 30 000 handgestrichene Ziegel wurden auf dem Fußboden verlegt. Im Südschiff entstand ein neuer Kellerbereich, der Stauraum zum Beispiel für Stühle bietet, die früher stets in der Kirche gelagert werden mussten, was den Raumeindruck stark beeinträchtigte. Ein Lastenaufzug macht den Transport vom Keller bis zur Empore möglich.

Erneuert wurden auch die Beleuchtung, die Akustikanlage, die Heizung sowie die Sanitäranlagen. Die Rekonstruktion der Großen Orgel durch die niederländische Firma Flentrop läuft noch bis Sommer nächsten Jahres. Äußerlich ist sie schon fertigt, der Prospekt wurde bereits vollendet. Und sie erklingt auch schon, denn das bereits fertiggestellte Rückpositiv hat die klanglichen Möglichkeiten eines eigenen Instruments.

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.katharinen-hamburg.de