Der Schaden betrug mehr als 1,5 Millionen Euro. Viereinhalb Jahre Haft hat das Landgericht gegen den 50 Jahre alten Birol K. verhängt.

Hamburg. Er hinterzog im großen Stil Steuern. Dafür muss er nun mehrere Jahre ins Gefängnis: Viereinhalb Jahre Haft hat das Landgericht gestern gegen Birol K., 50, verhängt. Die Mitangeklagten Anna K., 40, und Alpaslan K., 37, wurden wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung zu Bewährungsstrafen von 18 beziehungsweise neun Monaten verurteilt. Der Schaden betrug mehr als 1,5 Millionen Euro.

Nach Überzeugung des Gerichts hatte Birol K. einen Pool aus 15 Firmen gegründet, für die er jeweils Strohmänner als Geschäftsführer einsetzte. Über diese Firmen schrieb der 50-Jährige demnach Rechnungen für angeblich geleistete Dienste, in denen jeweils eine Umsatzsteuer ausgewiesen wurde. Diese Rechnungen verkaufte er an Geschäftspartner, die diese steuermindernd geltend machten, sodass dem Fiskus viel Geld entging. Die als Strohmänner eingesetzten Geschäftsführer waren überwiegend bulgarische Hilfsarbeiter und "sehr einfache Leute, die nicht in der Lage waren, in Deutschland geschäftlich tätig zu werden", sagte der Vorsitzende Richter. Die Taten des Birol K., der bereits einschlägig vorbestraft ist, seien "von hohem Organisationsgrad geprägt", es handele sich um organisierte Kriminalität.