Die „Freikarte” für Studenten, Museen und Theater in der Hansestadt kostenlos zu besuchen, wurde im Rathaus geehrt.

Hamburg. Es ist ein kultureller Segen - nicht nur für Studenten des ersten Semesters: Ausgestattet mit einer "Freikarte" können sie drei Monate lang 14 Museen und zehn Theater in der Hansestadt kostenlos besuchen. Für diese Initiative wurde die Hermann-Rauhe-Stiftung am Dienstag im Rahmen eines Senatsempfangs mit dem Hamburgischen Stifterpreis geehrt. 260 Gäste im Festsaal des Rathauses spendeten Beifall für eine Idee, die von der Hermann-Rauhe-Stiftung gemeinsam mit der "Zeit"-Stiftung erdacht und umgesetzt wurde. Der 82-jährige Namenspatron Hermann Rauhe ist Ehrenpräsident der Hochschule für Musik und Theater. Sein Engagement für das Allgemeinwohl ist beispielhaft.

"Eine funktionierende Gesellschaft braucht auch einen Geist des Miteinanders", sagte Bürgermeister Olaf Scholz (SPD). "Es braucht praktisches Tun, Idealismus, Zeit und Geld." Man könne dankbar und stolz auf das Wirken der 1251 Stiftungen in Hamburg sein, die über ein Gesamtvermögen von mehr als sieben Milliarden Euro verfügen. Sie reichen dort die Hand, wo der Arm der Stadt nicht hinlangt. Dies gilt ebenso für die weiteren Preisträger, die unter 59 Bewerbern in die Endauswahl gelangten: National Contest for Life unterstützt die Forschung einer Stoffwechselerkrankung, von der Kinder betroffen sind. Und die Stiftung Mittagskinder betreibt zwei Kindertreffs für Mitglieder sozial schwacher Familien.

Der mit insgesamt 15.000 Euro dotierte Preis wird seit 2006 im Zwei-Jahre-Rhythmus von der Behörde für Justiz und Gleichstellung sowie der Gesellschaft Harmonie von 1789 verliehen, einem der ältesten Herrenklubs des Kontinents. Justizsenatorin Jana Schiedek (SPD) würdigte den Sieger: "Drei Viertel der Freikartennutzer wollen wiederkommen - ein toller Erfolg!"