Die Zahl der Wetterkatastrophen nimmt zu. Die Menschen in gefährdeten Gebieten müssen lernen, sich vor ihnen zu schützen

Immer wieder werden die Menschen durch Berichte in den Medien über Naturkatastrophen mit hohen Opferzahlen beunruhigt. Zuletzt forderte Hurrikan "Sandy" an der nordamerikanischen Küste und in Mittelamerika viele Opfer und richtete allein an der US-amerikanischen Ostküste Schäden in Höhe von 50 Milliarden Dollar an.

Was ist eigentlich eine Naturkatastrophe? Unter einer Naturkatastrophe versteht man laut Wikipedia eine "natürlich entstandene Veränderung der Erdoberfläche oder der Atmosphäre, die auf Lebewesen und insbesondere den Menschen und seine Lebensweise verheerende Auswirkungen hat". Seit Menschengedenken treten Naturkatastrophen in Form von Erdbeben, Vulkanausbrüchen, Lawinen, Tornados und Hurrikans, Tsunamis und Dürren auf. Die Anzahl der Naturkatastrophen nimmt weltweit zu. So waren der Tsunami im Indischen Ozean, das Erdbeben in Kaschmir, der Hurrikan "Katrina" über New Orleans und der Hurrikan "Sandy" an der Ostküste Amerikas keine Ausnahmen, sondern Bestätigungen dieser Entwicklung.

Nach Angaben des Internationalen Roten Kreuzes hat sich allein die Zahl der durch den Klimawandel verursachten Naturkatastrophen in den vergangenen 20 Jahren nahezu verdoppelt. Auch die Zahl der Katastrophenopfer ist gestiegen. So kamen allein 2005 bei Naturkatastrophen weltweit 92 000 Menschen ums Leben, 2004 starben durch einen durch Seebeben im Indischen Ozean ausgelösten Tsunami 245 000 Menschen.

Die Ursachen sind leicht zu erklären. Eine wesentliche Rolle spielt der massive Anstieg der Weltbevölkerung. So leben inzwischen mehr als sieben Milliarden Menschen auf der Erde, wobei ein weiterer jährlicher Zuwachs von 78 Millionen zu erwarten ist. Die Zuwanderung in sogenannte Megastädte nimmt immer mehr zu. Dabei liegen viele dieser Städte - darunter Tokio, Manila und Los Angeles - in extrem erdbebengefährdeten Gebieten. Ostasiatische Städte wie Neu-Delhi, Bangladesch und Kalkutta sind durch tropische Wirbelstürme bedroht. Je mehr Städte in gefährdeten Gebieten liegen, desto größer ist auch die Wahrscheinlichkeit für deren Bewohner, von einer Naturkatastrophe unmittelbar betroffen zu sein, desto größer sind auch die finanziellen und wirtschaftlichen Schäden für jeden Einzelnen.

Was können wir tun? Nie zuvor gab es ein so umfangreiches Wissen über die Gefahren durch Naturgewalten.

Ein sich rund um den Globus erstreckendes Vorwarnsystem lässt sich entwickeln. Es erkennt Unwetter bis zu 48 Stunden im Voraus, sodass Menschen in der betroffenen Region rechtzeitig gewarnt werden können. Trainingsmaßnahmen der Menschen in gefährdeten Gebieten spielen eine zunehmend wichtige Rolle. Der Bau von erdbebensicheren Gebäuden in gefährdeten Regionen führt zu einem wesentlichen Rückgang von Verletzungen und Todesfällen. Sturmsichere Schutzbauten entlang der Küstenlinien gefährdeter Gebiete können Schutz vor Wirbelstürmen bieten.

Aktiver Klimaschutz spielt eine große Rolle. Naturkatastrophen wird es immer geben, die Naturgewalten lassen sich nicht an die Leine nehmen. Aber durch effektive Vorsorgemaßnahmen lassen sich Auswirkungen auf die Menschen mindern. Vorbeugung ist alles, Vorbeugung heißt Zukunft.