Hamburg. Rund zwei Wochen nach dem Start des Winternotprogramms für Obdachlose sind bereits alle Plätze belegt. Daher fordert der Sozialarbeiter des Straßenmagazins "Hinz&Kunzt", Stephan Karrenbauer, die Bereitstellung zusätzlicher Schlafplätze. "Solange Leute vor der Tür stehen und sagen, ich brauche ein Bett, so lange müssen weitere Plätze zur Verfügung gestellt werden", sagte Karrenbauer.

Nach Angaben der Sozialbehörde wurden noch vorige Woche 60 zusätzliche Betten aufgestellt. Auch diese Extrabetten würden in diesem Winter garantiert belegt sein, meint Karrenbauer. Die Sozialbehörde werde nach eigenen Angaben aber weitere Plätze als "Notfallreserve" vorhalten.

Seit dem Start des Winternotprogramms am 1. November stehen Obdachlosen in Hamburg 252 zusätzliche Schlafplätze bereit, um sich vor Kälte zu schützen. "Die Plätze waren innerhalb von drei Tagen weg, obwohl noch kein Frost da war", sagt Karrenbauer.

Insgesamt gibt es laut Sozialbehörde in der Hansestadt derzeit 53 öffentlich-rechtliche Einrichtungen mit rund 8300 Plätzen für Obdachlose. Der wachsende Zustrom von Arbeitsuchenden aus Osteuropa hat die Lage nach Karrenbauers Einschätzung deutlich verändert. Am zentralen Standort an der Spaldingstraße sind laut Sozialbehörde 95 Prozent der Betten von ausländischen Obdachlosen belegt.