St. Pauli. Wegen Verdachts der Steuerhinterziehung haben Steuerfahnder mehrere Etablissements und Bars auf St. Pauli durchsucht. Sie beschlagnahmten Dokumente, Computer und Festplatten, die in den kommenden Tagen ausgewertet werden. Bei der Großrazzia am Freitagabend waren fast 300 Polizisten und Beamte der Finanzbehörde im Einsatz.

Es war um kurz nach 22 Uhr, als die 98 Steuerfahnder und 195 Polizisten auf dem Kiez vorfuhren und die Läden während des laufenden Rotlichtbetriebs durchsuchten. Wie der Sprecher der Finanzbehörde, Daniel Stricker, sagte, ermittelt die Steuerfahndung bereits seit Januar dieses Jahres gegen 15 Beschuldigte. "Im Wesentlichen sind es Angehörige des Rotlichtmilieus", sagte Daniel Stricker.

Bei dem Großeinsatz seien 25 Häuser durchsucht worden, darunter sollen laut Medienberichten auch das Eros Laufhaus, die Tutti-Frutti-Bar und das Barracuda gewesen sein. Die Federführung des Einsatzes, der erst am frühen Sonnabendmorgen beendet war, lag laut Stricker bei den Steuerfahndern. Die Staatsanwaltschaft sei nicht unmittelbar beteiligt gewesen.

Keiner der 15 Beschuldigten sei festgenommen worden, es habe keine Zwischenfälle gegeben. Aus Sicht der Steuerfahndung sei die Aktion "sehr gut verlaufen".

Die Finanzbehörde wird möglicherweise noch in dieser Woche weitere Einzelheiten zu dem Verfahren bekannt geben.