Neustadt. Der Mann, der sich einer Ikone bemächtigt haben soll, will es nicht gewesen sein: Sven G. leugnete gestern, dass er mit einem Komplizen im Januar 2010 den Schädel des Piraten Klaus Störtebeker aus dem Museum für Hamburgische Geschichte gestohlen hat. Er habe den Totenkopf von jemandem "zur Verwahrung" bekommen, sagte der 38-Jährige vor dem Amtsgericht. Von wem, wollte er nicht verraten. Er habe den Schädel damals auf einen Schrank gepackt - und gehofft, "das Ding nutzen zu können, um aus meiner depressiven Phase zu kommen". Seine frühere Freundin erklärte gestern, ihr Ex habe sich wichtig machen wollen - und mit dem Schädel-Diebstahl geprahlt. Die Verteidigung scheiterte mit ihrem Antrag, ein Gutachten zur Echtheit des Schädels einzuholen. Sie bezweifelt, dass es sich um die Überreste Störtebekers handelt. Der Kopf sei bereits hinreichend untersucht worden, erklärte das Gericht. Zurückgegeben hatte ihn im März 2011 der wegen Hehlerei Angeklagte Jonny J. Er habe die Belohnung von 5000 Euro kassiert, erklärte ein Polizist. Am ersten Prozesstag hatte der 40-Jährige ausgesagt, kein Geld erhalten zu haben.