Eine Glosse von Alexander Josefowicz

Auf der Reeperbahn, ob "nachts um halb eins" oder morgens um zehn kann man sich über mangelndes Liedgut nicht beschweren. Hans Albers, Freddy Quinn, Udo Lindenberg gleich zweimal, Tom Waits und diverse andere: Die Liste derer, die die "geile Meile" als Namenspaten für einen Song erkoren haben, ist lang. Doch was ist mit dem Großen Burstah, mit der Rutschbahn oder Nöpps, diesem possierlichsten aller Hamburger Straßennamen?

Aussenborder ist mit "Hamburger Berg" immerhin in einer Seitenstraße der Reeperbahn angekommen, Friska Viljor hat sich mit der "Wohlwill"-Straße ein Stück weiter weg gewagt, auch Kettcar geht bereits an den "Landungsbrücken raus". Trotzdem wird es langsam Zeit, dass sich jemand auch um die Straßen kümmert, die kein Amüsemang zu bieten haben.

Solange es nämlich keinen Song über die kürzeste Straße Hamburgs gibt - und das ist nicht die Herbertstraße, sondern die Wienbargstraße in Bahrenfeld -, so lange ist die Straßen-dieser-Stadt-Discografie auch nicht komplett. Tocotronic ist immerhin schon mal "Nach Bahrenfeld im Bus" gefahren. Und wenn die Herren eh schon da sind, könnten sie doch auch gleich ...