Sylt auf St. Pauli. Unternehmer will seine erste Fischbude in dem Ex-Tanzlokal nachbauen

St. Pauli. Generationen von Hamburgern kennen es als Tanzcafé mit Damenwahl, einige Jahre lang war dort der Quatsch Comedy Club untergebracht. Jetzt soll das Café Keese an der Reeperbahn "zum spektakulärsten Ableger" der Sylter Fischbude von Jürgen Gosch werden - und schon zu Ostern 2013 Sylt-Feeling auf die sündige Meile tragen.

Gosch pachtet das Café Keese von dem Unternehmer Burim Osmani. Das berichtet die "Bild"-Zeitung. Auf 600 Quadratmetern soll für zwei Millionen Euro die erste Gosch-Verkaufsbude in List von 1972 nachempfunden werden.

Neben Fisch im Restaurant und zum Mitnehmen sollen aber auch Partys und Oldie-Nächte mit Shanty-Chören in dem früheren Tanzlokal gefeiert werden. Das Café Keese war von 1953 bis 1998 eine Kiez-Legende und bat rotlichtfrei zum Ball Paradox mit Damenwahl. Es galt als "ehestiftend" und war besonders für Singles älteren Semesters ein beliebter und gesitteter Treffpunkt, ohne dass man außerhalb von St. Pauli für seine Besuche "schief angesehen" wurde. Seit 2006 war es Herberge des Quatsch Comedy Clubs von TV-Entertainer Thomas Hermanns und des Tunnel-Klubs.

Der einstige Krabbenpul-Weltmeister Jürgen Gosch macht mit seinen elf Fischbuden und Restaurants auf Sylt sowie weiteren 22 Lokalen in mehreren deutschen Städten Millionenumsätze. Das Gosch-Unternehmen pachtet das Café Keese von Burim Osmani, der die Immobilie selbst von einer Erbengemeinschaft gepachtet hat - eine auf dem Kiez durchaus gängige Geschäftspraxis. Der Name Osmani hat in Hamburg einen dubiosen Klang. Jürgen Gosch erklärte der "Bild"-Zeitung dazu: "Ist mir egal, wem das Gebäude gehört oder wer es verpachtet. Hamburg ist eine tolle Stadt, und ich freue mich auf die Laufkundschaft auf dem Kiez."

Michael Woschniak, der mit seinen Partnern das Restaurant für Jürgen Gosch plant, sagt: "Wir haben die beste Adresse gefunden, die wir uns vorstellen können."