Ein Kommentar von Alexander Laux

Wer hätte das in der Champions League für möglich gehalten? Nicht nur Schalke 04 konnte den Vergleich mit Arsenal London für sich entscheiden, auch Borussia Dortmund holte in den beiden Partien gegen Real Madrid vier Punkte. Vor allem der Reifeprozess des BVB, der in den vergangenen Jahren international (Europa League, Champions League) noch grandios gescheitert war, ist unverkennbar. Der Erfolg dieses kontinuierlichen Aufbaus des Klubs beweist, dass Geld alleine nicht alles ist. So steht Manchester City, das vor der Saison fast 60 Millionen Euro in neue Stars investierte, vor dem Ausscheiden.

Die nächste Herausforderung steht für Jürgen Klopps Team allerdings bevor: Offensichtlich schafft es der BVB noch nicht, die Doppelbelastung in der Bundesliga und der Königsklasse schadlos zu überstehen. Ein Grund dafür ist sicherlich, genau wie bei Schalke, die fehlende "Breite in der Spitze" des Kaders, wie es im schönsten Fußballerdeutsch heißt. Während Real Madrid in der zweiten Hälfte noch Kaka, Essien und Callejon einwechseln konnte, hießen die Neuen auf Dortmunder Seite Perisic, Bender und Leitner. Das reicht nicht, um in Europa ganz oben mitzuspielen.

Um dauerhaft national und international als echter Rivale des FC Bayern heranwachsen zu können, brauchen deshalb sowohl Dortmund als auch Schalke in den kommenden fünf Jahren möglichst jede Saison die Millionen-Einnahmen aus der Champions League, um den Kader sukzessive - und sinnvoll - in der Qualität anzuheben. Deshalb tun beide Klubs gut daran, trotz der Europa-Festspiele die Liga nicht zu vernachlässigen.