Ein Kommentar von Kai-Hinrich Renner

Sicherheit im Internet ist ein wichtiges Thema. Die Ängste vor Datenmissbrauch und Online-Abzocke nehmen zu. In Hamburg gibt es mit dem Deutschen Institut für Vertrauen und Sicherheit im Internet (DIVSI) eine Einrichtung, die verspricht, sich diesen Problemen intensiv zu widmen.

Allerdings ist der jüngste öffentliche Auftritt des Instituts kräftig daneben gegangen: Da präsentiert es mit dem früheren Bundespräsidenten Roman Herzog einen zwar honorigen Schirmherren, der aber dummerweise über keinerlei Internet-Erfahrung verfügt. Es legt noch einmal eine erstmals im Februar präsentierte Studie vor, die zu dem wenig überraschenden Ergebnis kommt, dass ein Teil der Deutschen mit dem Internet gar nicht und ein anderer Teil gut zurechtkommt, während sich eine dritte Gruppe im Netz geradezu zu Hause fühlt. Zudem lässt DIVSI-Direktor Matthias Kammer Schlagworte wie "Online-Mobbing" und "E-Commerce" fallen, ohne konkret sagen zu können, was sein Institut zur Erforschung dieser Phänomene beitragen kann.

Fast käme man auf die Idee, das DIVSI sei ein PR-Gag der Deutschen Post, die das Institut gegründet hat und mit neuen Produkten wie dem E-Postbrief für vertrauliche Inhalte auch im Internet Umsatz machen will. Letzteren hält die Stiftung Warentest übrigens für noch "nicht ausgereift".