Wenn sie selbst zubereitetes Labskaus oder eingelegte Heringe mit frischen Speckbratkartoffeln serviert, zollen nicht nur Stammgäste Lob für Hamburger Hausmannskost vom Feinsten - zu reellen Preisen. In der Vierländer Kate im zweiten Stock des Altonaer Museums hält Wirtsfrau Susanne Perro schmackhafte Erinnerungen an die traditionelle norddeutsche Küche warm.

Umso mehr schlägt den Besuchern die Nachricht vom bevorstehenden Ende des renommierten Restaurants auf den Magen. Die schriftliche Kündigung liegt vor, sodass Frau Perros Küche im kommenden Jahr kalt bleiben muss. "Das ist ein bisschen wie sterben", sagt die gebürtige Altonaerin. Was ihre Mutter Renate vor 37 Jahren in der aus Kirchwerder ins Museum umgelagerten Großkate von anno 1745 begründete, ist nun zum Aus verurteilt. Alte Kaffeedosen, Steinguthumpen und Porzellan stehen zum Verkauf. "Ich weiß nicht, wie es weitergeht", sagt sie. Mit der Gastronomie im Hause, aber auch mit der beruflichen Zukunft ihrer Mitarbeiter. Und der eigenen.

Nach dem Tod der Mutter hatte Susanne Perro, die selbst zwei Kinder hat, ihren Beruf als Zahnarzthelferin aufgegeben, um ihrem Vater Hans-Jürgen in der Kate zur Seite zu stehen. Seit 2009 führt die 49-Jährige, die in Schnelsen wohnt, die Geschäfte alleine. Mit Kochkunst und Herzblut, wie allseits bestätigt wird.