CDU fordert jetzt mehr Geld für die Pflege der Parks

Hamburg. Kippen auf dem Boden, Grillmüll neben dem Papierkorb, Plastikverpackungen im Gebüsch. Die Grünflächen im Bezirk Nord werden immer dreckiger. Das geht aus der Antwort auf eine Große Anfrage der CDU-Bezirksfraktion Hamburg-Nord hervor. Demnach hat die Müllmenge, die in den Grünanlagen im Bezirk Nord anfällt, deutlich zugenommen: In den vergangen acht Jahren von 281 auf jährlich 417 Tonnen.

Von der Vermüllung sind besonders auch beliebte Grünflächen wie der Stadtpark, die Wiesen um die Außenalster und der Haynspark betroffen. Laut Bezirksamtsleiter Harald Rösler (SPD) gingen die Beeinträchtigungen dort "deutlich über das verträgliche Maß hinaus". "Nicht adäquate Nutzung" - etwa Grillen - sei der Grund dafür.

Der Bezirksabgeordnete Christoph Ploß (CDU) fordert, dass der Senat mehr Geld für Reinigungskräfte und Überwachungspersonal ausgibt. Das Gegenteil sei jedoch der Fall. Wurden 2011 noch etwa 237 000 Euro für die Entsorgung ausgegeben, waren es 2012 nur noch rund 219 000 Euro. "Wer 259 Millionen Euro für ein unsinniges Busbeschleunigungsprogramm ausgibt und gleichzeitig an der Sauberkeit in Hamburg spart, steuert unsere Stadt in die falsche Richtung", so Ploß. Fraktionsübergreifend fordern viele Bezirkspolitiker vom Senat ein Umlenken. "Der Senat muss seine inkonsequente Haltung gegenüber den Müllsündern endlich aufgeben und diese härter bestrafen", so Ploß. Denkbar wären je nach Art und Menge des Mülls Geldstrafen bis zu 200 Euro. Die Arbeitsgruppe "Sommer im Park" (Politiker aller Parteien) hat sich auch mit dem Vorschlag beschäftigt, die Entsorgung für eine gewisse Zeit ganz auszusetzen. Ekelfaktor als Erziehungsmaßnahme? Das sei laut Bezirksamtsleiter Rösler jedoch zu stark witterungsabhängig. "Bei warmen Wetterverhältnissen ist es aus hygienischen Gründen nicht vertretbar, Müll über einen längeren Zeitraum liegen zu lassen", so Rösler. Die Bezirksverwaltung habe eine solche Maßnahme deshalb bisher nicht erwogen.

Müll und Dreck in Hamburg - es ist bereits das zweite Mal in wenigen Tagen, dass diese Themen in der Hansestadt in den Vordergrund rücken. Vergangene Woche stand der Vorplatz des Hauptbahnhofs im Fokus. Die Deutsche Bahn will dort ihre Hausordnung durchsetzen: Rauchen, übermäßiges Trinken und Betteln sind seitdem verboten. Im Vorfeld hatte es zahlreiche Beschwerden gegeben.