Laut TÜV Nord produziert das Land Indien etwa vier Prozent aller weltweiten Nahrungsmittel. Ein großer Teil davon müsse vernichtet werden.

Hamburg/Pune. Der TÜV Nord hat im indischen Pune ein Lebensmittellabor eingeweiht. Dort sollen Lebens- und Futtermittel sowie pharmazeutische und kosmetische Produkte nach nationalen und internationalen Richtlinien geprüft werden. Das deutsche Prüfunternehmen hat fünf Millionen Euro in die Einrichtung investiert. "Unser neues Labor unterstützt sowohl die indische Industrie als auch indische Behörden bei der Umsetzung weltweiter Standards", sagte TÜV-Nord-Chef Guido Rettig. "Darüber hinaus schafft es die Voraussetzungen für Nahrungsmittelproduzenten in Indien, um weltweit ihre Produkte vermarkten zu können." Rettig war in der vergangenen Woche Teil der 40-köpfigen Hamburger Delegation in Indien. Wie berichtet, besuchte Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) den Subkontinent, um Wirtschaftskontakte zu knüpfen.

Laut TÜV Nord produziert Indien etwa vier Prozent aller weltweiten Nahrungsmittel. Ein großer Teil davon müsse allerdings vernichtet werden, weil es an Logistik oder Kühlhäusern fehle. Die mangelnde Infrastruktur war eine der Erkenntnisse der Delegationsreise nach Indien. Der deutsche Prüfkonzern will mit der Investition in das Lebensmittellabor etwas für die Verbesserung der Zustände tun. So könne das Interesse an indischen Lebensmitteln wachsen. Unter anderem auch deshalb, weil viele Menschen indischer Abstammung in allen Teilen der Welt lebten.