Als Peter Altmaier (CDU) im Mai Bundesumweltminister wurde, steckte der Aufbau von Offshore-Windparks in Deutschland fest. Wortreich versprach der Politiker, diesem zentralen Teil der nationalen Energiewende zügig wieder Schwung zu verleihen. Er wollte helfen, erklären, vermitteln, damit es mit den Kraftwerken auf dem Meer endlich vorangeht. Die bisherige Bilanz des Ministers fällt traurig aus.

Trotz eines neuen Gesetzentwurfs, der die Stromverbraucher noch stärker in das wirtschaftliche Risiko für Offshore-Windparks mit hineinzieht, fließt das nötige Kapital nicht. Vor allem der Netzbetreiber Tennet, zuständig für die Landanschlüsse der deutschen Nordsee-Windparks, kann nicht das liefern, was gebraucht wird.

Die deutsche Politik hat mit ihrer Vorgehensweise für die Milliardenprojekte vor allem auf der Nordsee bislang grandios versagt. Durchwurstelei, halbgare Gesetzentwürfe, eine übermäßige Belastung der privaten Haushalte und eine sinnlose Entlastung weiter Teile der Wirtschaft machen das Vorhaben kaputt, bevor es richtig in Gang kommt. Denn ein solches Jahrhundertprojekt braucht vor allem breite politische Unterstützung der Wähler. Die aber erodiert weiter, wenn sich der Pfusch, der in den vergangenen Jahren im großen Maßstab zu besichtigen war, fortsetzt.

Dafür tragen auch die beteiligten Unternehmen einen Großteil der Verantwortung. Die ewige Schuldzuweisung an die jeweils anderen - an Unternehmen, Bürokraten oder Politik - ist ebenso unwürdig und unprofessionell wie das politische Hickhack in Berlin und in den Ländern.